Kathrin Henneberger im Bundestag
Kathrin Henneberger
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Roland W. •

Warum wird der Iran nicht stärker boycottiert?

Sehr geehrte Frau Henneberger

Die Situation im Iran bringt mich um den Schlaf. Junge Frauen und Männer, fast noch Kinder, werden niedergeschossen, weil sie in Freiheit und ohne Gängelung von oben leben wollen.
Mein Eindruck: wir tun zu wenig, um der Zukunft des Landes, der Iranischen Jugend, zu helfen.
Die EU muss das Islamic Revolutionary Guard Corps (IRGC) als terroristische Organisation einstufen.
Auch im Iran gibt es eine reiche Oberschicht, die ihre Gelder im Ausland parkt. Was bei russischen Oligarchen klappt, sollte hier auch angewandt werden: einfrieren der Konten.

Es wäre toll, wenn die Regierungskoaltion mehr tun könnte!

Mit besten Grüßen
Roland W.

Kathrin Henneberger im Bundestag
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Roland W.,

wir blicken mit großer Besorgnis auf die aktuelle Lage im Iran. Die Hinrichtungen, auch von Minderjährigen, die Gewalt gegen Demonstrierende, die ihre Meinung auf die Straßen tragen, um in Freiheit leben zu können, sind nicht hinnehmbar. Unter den Toten durch die Revolutionsgarde sind Frauen und Männer ebenso wie Kinder.

Wir werden einen sehr langen Atmen benötigen, um dauerhaft die demonstrierende Bevölkerung zu unterstützen.

Auf EU-Ebene setzt sich die Bundesregierung für Sanktionen und eine Listung der Verantwortlichen im Rahmen des EU-Sanktionsregimes ein. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Außenministerin Annalena Baerbock und des Auswärtigen Amtes ist es uns gelungen erste EU-Sanktionspakete (17.10.22) gegen das iranische Regime in Rekordzeit auf den Weg zu bringen.

Als Antwort auf eine Hinrichtung eines Demonstranten wurden rund 20 weitere führende Personen des Regimes sowie eine Organisation mit Sanktionen belegt, das bedeutet Einreisesperren und das Einfrieren der Konten in der EU. Diese gezielten Strafmaßnahmen richten sich an die Verantwortlichen, die für die Hinrichtungen, für die brutale Niederschlagung der Proteste und für die Lieferung von Kampfdrohnen an die Regierung in Russland verantwortlich sind.

Wir werden uns weiterhin vehement für die Menschenrechte im Iran einsetzen. Wichtig bleibt auch die iranische Diaspora zu schützen und zu unterstützen. Deshalb setzen wir uns für den Abschiebestopp in den Iran ein und begrüße die Entscheidung der Bundesländer.

Wir stehen in Solidarität mit den Demonstrierenden und ihren Forderungen im Iran und streiten dafür, dass die Bundesregierung gegen die Verbrechen vorgeht.

Was möchten Sie wissen von:
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