Kathrin Henneberger im Bundestag
Kathrin Henneberger
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ulrich C. •

Warum bekommt man Corona-Bürgertests nur noch mit triftigem Nachweis?

Sehr geehrte Frau Henneberger,
ich gehöre mit Asthma bronchiale zur Risikogruppe, wäre auch bereit, für den Corona-Test in der Apotheke 3.- € zu bezahlen. Ich gehörte aber keiner der aufgeführten Gruppen auf dem Fragebogen an, die aktuell eine Berechtigung für einen Bürgertest haben. Ich habe den Apotheker entgeistert angeguckt und fragte: "Ich gehöre zur Risikogruppe, reicht das nicht?" Nein, das reicht nicht. Ich habe nächste Woche einen ambulanten Termin im Krankenhaus und kann den erbetenen 24-Stunden-Test nicht vorlegen, weil ich keinen bekomme. Glücklicherweise hörte ich vom Krankenhaus nun, dass ich aktuell keinen Test brauche. Aber ich bin auch in einem Chor und vor den Proben ließ sich bisher jeder von uns freiwillig testen. Das geht jetzt nicht mehr. Ich habe mir zwar privat Tests bestellt, aber die sind ohne entsprechende offizielle Bescheinigung.

Kathrin Henneberger im Bundestag
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Herr U.,

vielen Dank für Ihre Frage zu diesem ganz besonders heiklen Thema. Zunächst ist natürlich zu sagen, dass das regelmäßige Testen sehr wünschenswert ist und bei einem Krankenhaustermin sollte Ihnen der erbetene Test auch gewährt werden - auch bei den aktuellen Regelungen. Da haben wir Rücksprache mit unserem Grünen gesundheitspolitischen Sprecher Janosch Dahmen gehalten.

Wir Grüne haben uns in den Gesprächen über die Anpassung der Testverordnung dafür eingesetzt , dass nicht die Anzahl der Personen beschränkt wird, die einen Test erhalten, sondern die Anzahl bzw. Art der Betreiber von Testzentren. Damit wäre eine bessere Kontrolle der Abrechnung und Qualität der Tests möglich. Die Demokratie lebt von Kompromissen und leider konnten wir uns mit dieser Position in den Verhandlungen nicht durchsetzen. Die jetzige Einschränkung ist deshalb ein Kompromiss, mit dem Ziel vulnerable Gruppe weiterhin zu schützen und Tests gezielter einzusetzen. Darüber hinaus wurden auch die Kontrollmöglichkeiten erweitert.

Warum wird das Testangebot überhaupt eingeschränkt?

Da machte vor allem auch das Bundesministerium für Finanzen Druck. Die kostenlosen Tests hatten nach Angaben Lauterbachs zuletzt eine Milliarde Euro pro Monat verschlungen. "

Mehr zur Teststrategie finden Sie hier: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/nationale-teststrategie/faq-covid-19-tests.html

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft.

Mit freundlichem Gruß
Kathrin Henneberger

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