Kathrin Henneberger im Bundestag
Kathrin Henneberger
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Dieter R. •

In einem Tweet behaupten Sie am 21.05.22: Tornados - sind von der Klimakrise verschärfte , für NRW nicht normale Wetterextreme. Handelt es hier um eine spontane Meinungsäußerung oder um Wissen?

Guten Tag Frau Henneberger,
meiner Kenntnis nach fehlt Ihrer Behauptung jegliche wissenschaftliche Grundlage. Sollte ich im Unrecht sein, bitte ich um Angabe der belastbaren Quellen für Ihr Wissen.
Anderseits gibt es ausreichend belastbare Studien dafür, dass Ihre Behauptung falsch ist! Ein Beispiel dafür ist Axel Bojanowski, bei dem die tatsächliche Kompetenz vermutet werden darf!
Quelle: axelbojanowski.subtack.com am 22.05.22
Axel Bojanowski kommt, wie der Deutsche Wetterdienst auch, zu dem Ergebnis, dass in den letzten 30 Jahren in Deutschland Tornados keineswegs häufiger geworden sind. Demnach verbreiten Sie im Internet unwahre Behauptungen!
Die Konsequenz daraus: Legen Sie also die Quellen für Ihr Wissen offen, damit Sie diese Herren wegen Verleumdung verklagen können und so für den Erhalt Ihrer Glaubwürdigkeit als Bundestagsabgeordnete sorgen!
Mit freundlichem Gruß
Dieter R.

Kathrin Henneberger im Bundestag
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Vielen Dank für Ihre Frage.

Tornados haben eine räumliche Ausdehnung von unter hundert Metern  und eine Lebensdauer von weniger als zehn Minuten. Sie sind kleinskalige Phänomene, weswegen sie von Klimamodellen nicht abbilden lassen. Auch lässt die Datenqualität für vergangene Ereignisse zu wünschen übrig. Dies bestätigt auch der Weltklimarat in seinen aktuellen Berichten. [1]

Der Tornadobeauftrage des Deutschen Wetterdiensts Andreas Friedrich sagt, dass der menschgemachte Klimawandel durchaus die Bedingungen für Tornados begünstigen kann. Durch steigende Temperaturen kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was zu mehr Kondensationswärme und zu häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen führt. Hiermit steige auch die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen von Tornados. Bei ebenfalls häufigeren Dürreperioden lasse sich aus den veränderten Rahmenbedingungen eine sinkende Häufigkeit und eine steigende Intensität ableiten. [2]

[1] https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/chapter/chapter-11/

[2] https://www.rnd.de/wissen/tornados-in-europa-wie-gross-ist-die-gefahr-und-welche-rolle-spielt-der-klimawandel-5QGFLRYBFBEE7MGMVFVBA5ESLU.html 

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