Sind Sie für oder gegen die allgemeine Impfpflicht?
Sehr geehrte Frau Dröge,
laut dem Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zu den Covid-19 Impfungen gibt es 20 schwerwiegende Reaktionen pro 100.000 Impfdosen sowie Todesfälle, die nachweislich im Zusammenhang mit der Impfung stehen. Die Virologen Hendrik Streeck und Klaus Stöhr lehnen eine Impfpflicht ab, da sie nicht zielführend sei und eine Impfung ein reiner Selbstschutz und keinen Fremdschutz biete. Auch der Ethikrat hat seine ursprüngliche Einschätzung mittlerweile relativiert, sodass die Ethikratsvorsitzende Alena Buyx angesichts der Omikron-Variante von einer allgemeinen Impfpflicht abrät. Sind sie angesichts dessen für oder gegen eine Impfpflicht? Falls Sie dafür sind, wie kann ein Staat es billigend in Kauf nehmen, dass Menschen direkt als Folge dieser Entscheidung schwerwiegende Schäden bis hin zum Tod erleiden wenn sie sich gegen ihren Willen impfen lassen müssen, um eine Strafe zu vermeiden?
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage!
Die Pandemie stellt uns auch zwei Jahre nach ihrem Beginn stetig vor neue Herausforderungen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und die Pandemie endgültig hinter uns zu lassen, unterstütze ich den fraktionsübergreifenden Antrag meines Kollegen und Gesundheitsexperten unserer Fraktion, Janosch Dahmen. Den dazu gehörigen Antrag finden Sie hier: https://dserver.bundestag.de/btd/20/008/2000899.pdf <https://dserver.bundestag.de/btd/20/008/2000899.pdf>
Janosch Dahmen fordert fraktionsübergreifend eine Impfpflicht ab 18 Jahren - Ich werde diesem Antrag zustimmen. Gerne führe ich aus, warum ich diesem Antrag zustimmen werde.
Die Freiheit zur Nicht-Impfung eines einzelnen Individuums beschränkt mittlerweile massiv individuelle & kollektive Freiheiten der Vielen. Eine hohe Durchimpfungsquote reduziert die Transmissionswahrscheinlichkeit und dient damit dem Schutz, insbesondere vulnerabler Gruppen. Zudem minimiert sie das Risiko schwerer Krankheitsverläufe. Eine Impfung trägt zur Entlastung des Gesundheitssystems sowie der Sicherstellung der Regelversorgung bei. Ebenso reduziert die Impfung die Wahrscheinlichkeit, dass erneut anderweitige bevölkerungsbezogene Schutzmaßnahmen erforderlich werden, die mit erheblichen Eingriffen in grundrechtlich geschützte Freiheiten einhergehen würden. Die mit entsprechenden anderweitigen, bei enorm hohen Zahlen erforderlichen Schutzmaßnahmen verbundenen und gesellschaftlichen, psychosozialen und ökonomischen Konsequenzen für alle Menschen in Deutschland müssen minimiert und können im besten Fall vermieden werden.
Aus diesem Grund werde ich den fraktionsübergreifenden Antrag meiner MdB Kolleg*innen unterstützen, die eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren fordern.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Dröge MdB