Wie stellen Sie sich den Ablauf einer Heizungserneuerung und Wohnhaus Sanierung vor wenn diese Menschen von ihren geringen Einkommen das nicht bezahlen können?

Sehr geehrte Frau R.,

vielen Dank für Ihre Frage zum “Gebäudeenergiegesetz” (GEG). Meine Kolleg*innen haben dieses wichtige Gesetz noch vor der Sommerpause intensiv beraten, sodass es jetzt inhaltlich fertig ist.

Als Fraktion Bündnis 90/Die Grünen setzen wir uns grundsätzlich und auch in dieser Regierung für ambitionierten Klimaschutz ein. 40 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland werden durch den Gebäudesektor verursacht und das fossile Heizen mit Öl und Gas spielt dabei eine entscheidende Rolle. Daher ist es richtig und ehrlich gesagt überfällig, dass wir die Wärmeversorgung in unserem Land auf erneuerbare Technologien umstellen. Die Union hat dies in 16 Jahren Regierungszeit verpasst, während andere EU-Länder wie Dänemark oder Finnland vorangegangen sind und uns inzwischen meilenweit voraus sind.

Als Grüne engagieren wir uns klar für den Klimaschutz, aber auch auf sozial gerechte und verträgliche Art und Weise. Daher hatte Robert Habeck bereits in seinem ersten Vorschlag für das GEG einkommensabhängige Fördermöglichkeiten von bis zu 60 Prozent vorgesehen. Im parlamentarischen Verfahren wurde dieser Förderanteil nun sogar noch auf bis zu 70 Prozent gesteigert werden, wobei hier weiterhin eine besondere Förderung für einkommensschwache Personen vorgesehen ist.

Die Förderungen werden auch auf flexible Modelle anrechenbar sein, insbesondere für Miet- und Leasingmodelle. Für Personen, die wegen ihres Alters zum Beispiel nicht (mehr) kreditwürdig sind, gibt es also funktionierende Alternativen. Diese flexiblen Modelle könnten auch eine hilfreiche Variante sein, wenn es darum geht, den Zeitraum bis zu dem Anschluss an ein kommunales Fern- oder Nahwärmenetz zu überbrücken. Denn neben dem GEG bringen wir auch die kommunale Wärmeplanung auf den Weg, um flächendeckend in Deutschland erneuerbar erzeugte Wärme in die Haushalte von Millionen Menschen zu bringen.

Ich habe mich gefreut, dass Sie sich an mich gewandt haben und hoffe, dass ich Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen kann, auch wenn wir auf die ganz konkreten Förderprogramme noch ein wenig warten müssen. Der Austausch mit Bürger*innen ist mir wichtig und kostbar. Wenn Sie regelmäßig über meine Arbeit in Hamburg und Berlin informiert werden möchten, können Sie sich gerne hier für meinen Newsletter anmelden. 

Herzliche Grüße

Katharina Beck