Frage an Katalin Gennburg von Anne K. bezüglich Umwelt
Guten Tag,
hätte ein grüner, linker, blauer oder christdemokratischer Bürgermeister gegen das Festival Lollapalooza gestimmt? Und wenn ja würde er die Kosten bei einer Klage der Festivalbetreibers übernehmen?
Liebe Grüße aus dem Urlaub, aber das sind wichtige Fragen die uns beschäftigen bei aller berechtigten Kritik.
A. K.
Guten Tag Frau K.,
entscheidend ist doch, dass Die LINKE. sich für den Volksentscheid Tempelhofer Feld engagiert hat und als SPD und CDU das erfolgreich abgestimmte Volksgesetz ein Jahr später kippen wollten auch entschieden dagegen waren. Schon damals sagten wir, dass eine menschenunwürdige Unterbringung der Geflüchteten in den Hangars absolut inakzeptabel ist. In der Folge leben nun nicht nur die Menschen in den Hangars unter schlimmen Bedingungen und dafür wurde die direkte Demokratie ausgehebelt. Hinzu kam dann das E-Formel-Rennen welches vom Tempelhofer Feld auf die Karl-Marx-Allee verlegt wurde und wo sich bis heute Senat und Bezirk streiten, warum der Senat das quasi kostenlos für den Veranstalter ermöglicht hat!
Was Lollapalooza für die Nutzung des Parks bezahlt wissen wir nicht. Ich habe im Juni Antrag auf Akteneinsicht gestellt und nun endlich eine Mitteilung dazu bekommen.
Fakt ist: Hier hat der Senat sich 1.) auf einen privatwirtschaftlichen Vertrag eingelassen, der jetzt vor allem die Berlinerinnen und Berliner knebelt. 2.) Kann es nicht sein, dass eine Denkmalbehörde die Genehmigung verweigert und im Anschluss Senator Geisel und Bürgermeister Igel dennoch JA sagen.
Eine linke Bürgermeisterin bzw. ein linker Bürgermeister hätte sich sicherlich an das Votum seiner Fachbehörde (Denkmalbehörde weil Gartendenkmal) gehalten und ausreichend Mut gehabt eine Genehmigung zu versagen.
Von Anfang an stand die Trabrennbahn Karlshorst als Alternative zur Verfügung. Das hat die FRUHG AG abgelehnt.
Ich meine: Ein Gartendenkmal ist kein Bausteinkasten und die Zerstörungen werden irreparabel sein. Noch schlimmer ist aber, dass den Berlinerinnen und Berliner häppchenweise das öffentliche Eigentum entzogen wird, sei es durch Verkäufe, Bebauungsvorhaben oder Kommerzveranstaltungen.
Der öffentliche Raum ist für alle da und das ist meine Maxime, wenn ich für ein Stadt für alle streite!
Hierzu empfehle ich Ihnen auch einen Blick in unser Wahlprogramm. Ich habe mich dafür eingesetzt, dass die LINKE sich gegen eine solche Eventpolitik ausspricht. Den Passus finden Sie hier http://www.die-linke-berlin.de/wahlen/berlin_2016/wahlprogramm/
im Kapitel 2 unter:
Großveranstaltungen nachhaltig und zugänglich
Mit freundlichen Grüßen,
Katalin Gennburg