Portrait von Karsten Möring
Karsten Möring
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Karsten Möring zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Alfred H. •

Frage an Karsten Möring von Alfred H. bezüglich Umwelt

Köln hat relativ hohe Feinstaubwerte aktuell...
Können Sie als Lehrer eine Untersuchung nennen,
die die Zusammensetzung des Feinstaubes nach Elementen = Herkunft = Verursacher zum Gegenstand hat?
Mich würde interessieren:
welches sind die großen Feinstaubproduzenten?
Auto=Bremse=Feinstaub?
Auto=Motor=Feinstaub?
Auto=Reifenabrieb=Feinstaub?
Auto=Strassenabrieb=Feinstaub?
Auto=Pollenflug=Feinstaub?

Portrait von Karsten Möring
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Wissenschaftsakademie Leopoldina hat im Auftrag der Bundesregierung aktuell Stellung zur Debatte um Grenzwerte für Luftschadstoffe genommen und im April 2019 den Untersuchungsbericht „Stickstoffoxide und Feinstaub in der Atemluft“ veröffentlicht. Sie ist unter folgendem Link abzurufen: https://www.leopoldina.org/publikationen/detailansicht/publication/saubere-luft-stickstoffdioxid-und-feinstaub-in-der-atemluft-grundlagen-und-empfehlungen-2019/ Siehe dort insbesondere den Info-Kasten auf Seite 51 „6.4: Weitere Feinstaubquellen und Minderungsmaßnahmen“.

In einer neuen Publikation des Umweltbundesamtes wird ebenfalls ein Überblick zu Feinstaub gegeben: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/190614_uba_sp_1-2019-web.pdf Die Zusammensetzung der Emissionen von Feinstaub aus dem Straßenverkehr wird als Grafik sehr übersichtlich (Beispiel Bayern) hier dargestellt: https://www.stmuv.bayern.de/themen/luftreinhaltung/verunreinigungen/feinstaub/emissionenpm10.htm

Ein gängiger PKW-Reifen wiegt am Ende seines im Durchschnitt 50 000km langen bzw. 4 Jahre dauernden Lebens gut 1 bis 1,5kg weniger als zu Beginn. Bei fast 46 Millionen zugelassenen PKW in Deutschland summiert sich der Reifenabrieb innerhalb dieses Zeitraums auf 184 000 bis 276000 Tonnen, was auf das Jahr gerechnet einer Belastung von 46000 bis 69000 Tonnen Reifenabrieb – allein von PKW – entspricht. Hinzu kommt Reifenabrieb durch weitere Verkehrsteilnehmer wie LKW, Busse, Traktoren oder auch Baufahrzeuge, ebenso Krafträder und Fahrräder. Fachleute diskutieren das Thema Reifenabrieb seit Jahren im Kontext verschiedener Umweltprobleme. Der Abrieb gilt nachweislich als Mitverursacher für Feinstaubbelastungen und ist u. a. verantwortlich für nanopartikulären Ruß und laut einer Studie der Weltnaturschutzunion IUCN eine der größten Quellen für Mikroplastik in der Umwelt. Obwohl die Thematik bereits länger bekannt ist, gibt es bisher leider keine umfassende Studie zu Mengen und Verbreitungswegen von Reifenabrieb in Deutschland. Das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur aktuell bis April 2020 geförderte Verbundprojekt TyreWearMapping (angesiedelt beim Fraunhofer-Institut) will diese wissenschaftliche Lücke schließen.

Mit freundlichen Grüßen
Karsten Möring