Frage an Karlheinz Grabmann von Nikola K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Hallo Herr Grabmann,
ist die Bebauung von Grünflächen in Frankfurt eine gute Strategie, um ein aus politischer Sicht, ungebremstes Wachstum der Bevölkerung zu kompensieren?
Wie stehen die FW zum Thema Zuzug, Umland, Städtebau?
Beste Grüße
NJK
Sehr geehrter Herr N. K.,
bringen wir es gleich auf den Punkt, wir FREIE WÄHLER FRANKFURT starten gerade eine Kampagne zur Landtagswahl Hessen sind 800.000 Menschen nicht genug? Wir denken die Fläche von Frankfurt ist zu klein um weiteres Wachstum zu fördern. Erfurt hat etwas mehr Fläche und nur etwas über 200.000 Einwohner im Vergleich. Wir sind auch noch Pendler-Hauptstadt in Deutschland.
Die künftige Weiterentwicklung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Metropolregion bedarf einer aktiven und wirkungsvollen Regionalplanung und Regionalentwicklung. Zuvorderst muss hier an einer Übereinstimmung mit den 75 Kommunen des Ballungsraumgesetzes gearbeitet werden.
Ziel muss es sein den Einpendlerüberschuss von 487 000 Beschäftigten (Zahlen vom 30.06.2009) in den Kernraum zu reduzieren und die Landflucht zu beenden.
Daher sind Alleingänge in Frankfurt wenig hilfreich; ebenso wie die Blockkadehaltung der Region nach dem Motto "Erst mal Frankfurt vollmachen".
Sind nicht 800 000 Einwohner in Frankfurt genug?
Mit über 170 Nationen die in Frankfurt Leben, ist Frankfurt aus meiner Sicht was Zuzug betrifft absolutes Vorbild.
Da Neubauten unser Wohnungsproblem nicht lösen (Wohnungen viel zu teuer!) bin ich vom ersten Tag an, gegen das geplante Neubaugebiet an der A5 und auch einer Bebauung des Pfingstberg. Sehr viele Menschen sind empört über die Entscheidungen der Stadtregierung von CDU, SPD und GRÜNEN. Nicht jeder will in einer Partei sein und daher bilden sich Bürgerinitiativen die mit sehr viel Engagement aktiv sind.
Ich sehe mich auch als verlängerter Arm von Bürgerinitiativen… Landtagswahl Hessen 28.10.2018 http://freie-waehler.karlheinzgrabmann.de/karlheinz-grabmann-sieht-sich-auch-als-verlaengerter-arm-von-buergerinitiativen-landtagswahl-hessen-28-10-2018/
Bürgerinitiativen finden bei den Bürgern immer mehr Zuspruch. Ihre Forderungen sind meist sehr gut begründet und finden breiten großen Zuspruch in der Bevölkerung. Als Politiker möchte ich die Bürger-Interessen vertreten und dies sind Bürger-Interessen von hohem Wert.
Ich sehe meine Aufgabe als Vermittler der Bürger-Interessen und diese im Landtag zu präsentieren und mit möglichen Lösungsvorschlägen zu bereichern. So kann eine lebendige Demokratie gelebt werden und die Mitbestimmung in Hessen eingeläutet werden.
Derzeit haben wir in Hessen als Bürger*innen kein Mitbestimmungsrecht. Auch das kann man fordern! Dafür ist Ihr Engagement notwendig!
Die Bürgerinitiativen, die gegen den geplanten neuen Stadtteil im Frankfurter Norden kämpfen, haben sich zum „Aktionsbündnis Graswurzeln“ zusammengeschlossen. Es handle sich um eine „basisdemokratische und parteiunabhängige“ Initiative.
Das Aktionsbündnis wendet sich gegen jede weitere Versiegelung von Grün- und Freiflächen zugunsten von Wohnungsbau. Der Flächenverbrauch müsse „auf Netto-Null reduziert“ werden. Es brauche „nachhaltigen Umgang mit unserem Lebensraum“. Die Initiativen sammeln Unterschriften für das bereits 2017 begonnene „Bürgerbegehren für den Erhalt von Grünflächen“.
Ziel des Zusammenschlusses sei es, noch weitere Bürgerinitiativen aus Frankfurt und der Region unter einem Dach zu organisieren, sagte Wolf-Rüdiger Hansen, der Sprecher von „Brücke 71 Nordweststadt“, der FR. Das Aktionsbündnis wendet sich direkt gegen das von Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) verkündete Ziel, bezahlbare Wohnungen für alle Menschen zu bauen, die nach Frankfurt kommen.
Wir halten dieses Ziel für unrealistisch, denn es würde dazu führen, dass das Frankfurter Stadtgebiet binnen weniger Jahrzehnte völlig zugebaut wäre.“ Frankfurt sei von der Fläche her die kleinste Großstadt Deutschlands.
Stattdessen wollen die Bürgerinitiativen die Landwirtschaft unterstützen: Sie solle „wieder in vollem Umfang ökologische Ziele wie Nachhaltigkeit, Biodiversität und Artenerhalt“ verfolgen. Dem Oberbürgermeister Feldmann wirft das Aktionsbündnis „Kurzsichtigkeit“ vor. Ihm falle über seine Maxime „Bauen, Bauen, Bauen“ hinaus nichts ein.
Dem neuen Zusammenschluss gehören unter anderen die „Initiative Heimatboden“ (Oberursel), die Gruppe „L(i)ebenswertes Bonames“, die BI Günthersburgpark und die „Brücke 71“ aus der Nordweststadt an.
Quelle Frankfurter Rundschau http://www.fr.de/frankfurt/wohnen/aktionsbuendnis-graswurzeln-gegner-des-neuen-stadtteils-schliessen-sich-zusammen-a-1497448
Mir ist das Thema persönlich sehr wichtig und daher habe ich schon über 80 Blogbeiträge seit über 1 Jahr zum geplanten Neubaugebiet an der A5 geschrieben.
http://freie-waehler.karlheinzgrabmann.de/ueber-80-blogbeitraege-seit-ueber-1-jahr-zum-geplanten-neubaugebiet-an-der-a5-jetzt-600-demonstr
Frankfurt ist seit Anfang an auch in der Bewegung Green City. Der Green City-Gedanke ist inzwischen fest in der Stadt verankert. Vieles, was vorher unverbunden nebeneinander zu stehen schien – Radfahren, Abfalltrennung, Stromsparen oder die Parks – hat nun einen gemeinsamen Bezugspunkt. Green City ist ein gemeinsames Dach für alle diese Initiativen und stärkt sie.
Auch weitere besonders lobenswerte Klimaansätze wie den Klimaatlas oder auch Ökoprofit Frankfurt schaffen neues Bewusstsein für Klima. Nur wenn sich die Stadtregierung nicht danach richtet, dann nutzen auch die besten Umweltansätze nichts. Eine Frischluftschneise muss erhalten bleiben für die nächsten Generationen. Jeder soll noch saubere Luft in Frankfurt atmen können. Die Feinstaubdiskussion lassen wir mal außen vor.
Frankfurt hat Vorreiterrolle
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium (BMU), Rita Schwarzelühr-Sutter, hat am Mittwoch, 19. September, auf der Konferenz „Masterplankommunen: Vorbilder für den Klimaschutz“ 19 Kommunen eine Plakette als Auszeichnung für ihr vorbildliches Engagement im Klimaschutz verliehen. Für die Stadt Frankfurt am Main, die eine deutschlandweite Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz einnimmt, nahm Umweltdezernentin Rosemarie Heilig die Auszeichnung entgegen.
Die guten Ansätze werden durch das fahrlässige Verhalten in Sachen Luftreinheit in Frankfurt empfindlich getrübt. Das Dieselfahrverbot für Frankfurt ist eine Schande. Ich hoffe die Verursacher (sprich Betrüger!) werden durch die Bunderegierung zur Kasse gebeten. Die Entwicklung in Frankfurt ist seit 8 Jahren bekannt und man hat nichts getan, damit dieses Urteil hätte gar nicht erst kommen dürfen. So sind wir sehenden Auges in die Diesel-Katastrophe gekommen.
Der Städtebau in Frankfurt hat leider auch große Schattenseiten. Die Stadt hat leider zu oft Ihr Vorkaufsrecht nicht wahrgenommen und wertvolle Flächen an Immobilien-Haie zugelassen. Ein Verkehrskonzept für alle Verkehrsteilnehmer (Gesamtkonzept Stadt und Umland) kann man nicht erkennen. Entweder geht es zu Lasten der Fußgänger, der Radfahrer oder der Autofahrer. Der öffentliche Nahverkehr ist überlastet und nicht attraktiv genug. Das Geschrei der entsprechenden Gruppe ist groß geworden. Keiner ist zufrieden. Es gibt kein Leerstandsregister, kein vernünftiges Programm zum Ausbau von Dachwohnungen, Flachbauten wie Lidl, Aldi, Rewe hätten auch mit Wohnungsbau bestückt werden können. Es fehlen die kreativen Ideen. Alles wird immer komplizierter, über 20.000 Bauvorschriften machen es nicht einfacher. Die Bürokratie in den Ämtern blüht weiter auf.
Trotzdem fühlen sich die in Frankfurt lebenden Menschen in dieser Stadt überwiegend wohl. Als Frankfurter freut mich dies ganz besonders. Mein Ansatz ist die Politik einfach besser machen!