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Karl-Josef Laumann
CDU
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Frage von Marijana R. •

Ist es geplant Postvac-Betroffenen mit Behandlung und Forschung zu helfen? Warum übernimmt die Regierung nicht die möglichen Behandlungstherapien? Die Betroffenen liessen sich aus Solidarität impfen

Sehr geehrter Herr Laumann,
Hausärzte und alle anderen Fachärzte sind überfordert und haben keine Forschungsergebnisse wie den Betroffenen geholfen werden kann
- warum wird nicht geforscht?
- warum gibt es kein öffentlichen Appell an Ärzte, dass Ärzte den Betroffenen helfen und die Symptome ernst nehmen statt es psychisch abzustempeln
- BC007 wird nicht unterstützt. Warum nicht?
- warum gibt es in Deutschland nur eine Anlaufstelle für Postvacbetroffene? Mein Fall aus der Familie hat im Juni 2022 eine E-Mail dorthin geschickt nach Marburg und bisher keine Rückmeldung für einen Termin erhalten. Warum werden nicht mehr Anlaufstellen geschaffen?
- mein Familienfall hat bisher über 20.000 € für Arztkosten selbst tragen müssen, wie zum Beispiel für die Immunabsorption. Warum werden mögliche Behandlungstherapien nicht übernommen?
Die Betroffenen ließen sich aus Solidarität aufgrund des Appells der Bundesregierung impfen. Wo ist jetzt die Solidarität für die Betroffenen?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau R.,

der Begriff Post-Vac oder auch Post-Vaccination ist ein Sammelbegriff, der eingeführt wurde, um die zuweilen nach einer SARS-CoV-2-Impfung auftretenden sehr unterschiedlichen Beeinträchtigungen zusammenzufassen. Dazu zählen je nach Lesart Kopfschmerzen bzw. Migräne, Schwindel, Atemnot und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Da es zum jetzigen Zeitpunkt kaum wissenschaftliche Studien gibt, ist nicht endgültig geklärt, ob die hier zusammengefassten Symptome tatsächlich durch die besagte Impfung (Stichwort Nebenwirkungen) verursacht wird. Folgerichtig gibt es auch keine bekannten oder sogar zu empfehlenden therapeutischen Antworten. Was es aber gibt, sind Anlaufstellen für mögliche Betroffene wie beispielsweise eine Ambulanz des Universitätsklinikums Marburg, eine Sprechstunde der Berliner Charité oder eine beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen angesiedelte Hotline. 

Zu den vor allem in den sozialen Medien diskutierten Therapieansätzen gehören u.a. auch der Plasmaaustausch und die sogenannte Immunadsorption. Beide Ansätze werden heute schon bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Für eine Wirksamkeit im Zusammenhang mit Post-Vac fehlen aber die wissenschaftlich belastbaren Daten. Daher werden die Verfahren bei der Behandlung von Long-Covid nicht von der GKV anerkannt. 

Ein weiterer Wirkstoff, der im Zusammenhang viel diskutiert wird, ist das zur Behandlung kardiologischer Erkrankungen entwickelte BC 007. Das Mittel ist aber weder für Long-Covid noch für Post-Vac zur Behandlung zugelassen, sondern befindet sich dazu noch in der vorklinischen Studienphase. Die wird zwar vom Bundesforschungsministerium gefördert, hat aber noch keine belastbaren Erkenntnisse hervorgebracht. Entsprechende Aussagen dazu, die in den sozialen Medien kursieren, sind daher eher spekulativ als nachvollziehbar. 

Wenn sich Betroffene in NRW an das MAGS wenden, werden sie mit Hilfe der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung an die geeigneten Anlaufstellen vermittelt. 

Mit freundlichen Grüßen
Karl-Josef Laumann

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