Frage an Karl-Georg Wellmann von Harald Dr. H. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Wellmann,
wie stehen Sie zum Vorschlag der Ampelkennzeichnung von Fett und Zucker in Lebensmitteln?
Mit freundlichem Gruß
Dr. H. Hantsche
Sehr geehrter Herr Dr. Hantsche,
vielen Dank für Ihre Zuschrift zum Thema Verbraucherschutz.
Die britische ´Ampelkennzeichnung´ ist meiner Ansicht nach ein schlechter Ernährungsratgeber, in einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung sollte Platz sein für alle Lebensmittel. Die Ampelfarben nehmen dem Verbraucher seine eigene Einschätzung ab, da sie holzschnittartig vereinfachen, es gibt aber keine nur guten und nur schlechten Lebensmittel, sondern nur gute und schlechte Ernährungsgewohnheiten. Das Modell der freiwilligen Nährwertkennzeichnung von Bundesverbraucherschutzminister Seehofer hingegen orientiert sich an mündigen und informierten Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die freiwillige Lösung, die die Bundesregierung mit der Industrie national vereinbart hat, war bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Daher ist eine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel grundsätzlich nur auf europäischer Ebene sinnvoll. Das deutsche Konzept zu den freiwilligen Nährwertangaben ist bei der EU-Kommission bereits auf gute Resonanz gestoßen. Die Bundesregierung arbeitet nun aktiv an der Ausgestaltung der europäischen Kennzeichnungsverordnung mit. Jetzt gilt es, die Chance zu nutzten, bei der anstehenden Novelle der EU-Kennzeichnungs-Verordnung für den gesamten Binnenmarkt eine einheitliche Regelung zu erreichen. Nährwertinformationen, Herkunftsangaben und allergene Inhaltsstoffe sind wichtige Informationen,
die gut sichtbar und leicht verständlich auf jede Verpackung gehören.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Karl-Georg Wellmann, MdB
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