Frage an Karl-Georg Wellmann von Kai L. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Wellmann,
Sie unterstützen die Kampagne der BILD-Zeitung, die Panzer des russischen Ehrenmals am Brandenburger Tor zu entfernen und werden mit den Worten „Wir stehen zu unseren Verpflichtungen, was die Verpflichtungen sowjetisches Ehrendenkmäler angeht. Aber angesichts der russischen Aggressionen in der Ukraine passen sowjetische Panzer in Berlin nicht mehr ins Bild.“ zitiert.
Die genannten Verpflichtungen besagen ja, dass Deutschland die Ehrendenkmäler - alle Ehrendenkmähler - pflegt und unterhält.
Wie stellen Sie es sich vor, diese Verpflichtungen einzuhalten und gleichzeitig einen Teil des Denkmal zu entfernen?
Mit freundlichen Grüßen,
Das Denkmal ehrt die gefallenen sowjetischen Soldaten, denen wir die Befreiung vom Nationalsozialismus verdanken. So wie wir das auch den Soldaten der anderen Soldaten der Alliierten verdanken. Die Kehrseite der Befreiung war dann aber die jahrzehntelange Unterdrückung der osteuropäischen Völker durch das stalinistische Zwangssystem. Diese schmerzliche Erinnerung kommt angesichts des gegenwärtigen gewaltsamen Vorgehens Russlands in der Ukraine wieder. Wenn russische Panzer erneut europäische Grenzen verletzen, dann ist der Wunsch verständlich, auf die demonstrative Zurschaustellung sowjetischer Panzer im demokratischen Berlin zu verzichten.
K. G. Wellmann, MdB