Frage an Karl-Georg Wellmann von Sabine H. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Wellmann,
im Kandidaten-Check auf Abgeordnetenwatch erklären Sie: "Bei Adoptionen steht das Wohl des Kindes im Vordergrund, nicht die Wünsche möglicher Eltern. Kinder brauchen auch zu Hause sowohl männliche als auch weibliche Vorbilder."
1. Worauf gründet Ihre Annahme: "Kinder brauchen auch zu Hause sowohl männliche als auch weibliche Vorbilder"?
2. Sind Sie der Meinung, dass Alleinerziehende keine guten Eltern sind?
3. Sind die engagierten Menschen in Kindergarten, Schule und Freizeiteinrichtungen keine Vorbilder?
In anderen Ländern ist die Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare inzwischen erlaubt und das Kinder zwei Mütter oder zwei Väter haben bzw. in Patchwork-Familien groß werden ist auch in Deutschland gesellschaftliche Realität.
4. Was wollen Sie tun, damit diese Familien die gleichen Rechte haben?
5. Sollte sich die Politik der Union weiterhin durch das Bundesverfassungsgericht zu Entscheidungen treiben lassen oder haben Sie einen politischen Gestaltungswillen?
Sehr geehrter Frau Hirte,
die CDU erkennt an, dass auch in eingetragenen Lebenspartnerschaften Werte gelebt werden, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind.
Der in der Verfassungsordnung von Art. 6 Grundgesetzt garantierte besondere Schutz von Ehe und Familie erlaubt nach unserer Rechtsauffassung nach wie vor eine Differenzierung zwischen Ehe und Lebenspartnerschaften. Dies betrifft gerade das Adoptionsrecht. Bei Adoptionen kommt es nicht auf die Wünsche möglicher Eltern an, sondern auf das Wohl des Kindes. Sie brauchen nicht nur in Kita und Schule, sondern auch zu Hause männliche und weibliche Vorbilder. das bedeutet nicht, daß Alleinerziehende automatisch als "schlechte" Eltern gelten, im Gegenteil, ich habe großen Respekt vor der Bewältigung der Herausforderungen für alleinerziehende Mütter oder Väter. Für uns bleiben aber Ehe und Familie mit Kindern weiterhin das Fundament unserer Gesellschaft. Die ganz überwiegende Zahl der Menschen in unserem Land lebt dieses Familienmodell mit Vater, Mutter und Kind.
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Georg Wellmann
Mitglied des Deutschen Bundestages