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Karl-Georg Wellmann
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Frage von Matthias K. •

Frage an Karl-Georg Wellmann von Matthias K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr MdB Wellmann,

alles nur eine Luftnummer?

Auf einer Bürgerversammlung gegen Fluglärm am 14.05.2012 in Zehlendorf verkündeten Sie stolz, dass der damalige Air Berlin-Chef Mehdorn Ihnen bei einem Treffen zugesagt hatte, dass sich Air Berlin bei den Flügen über Berlin für eine mögliche Fluglärmvermeidung einsetzen wird.
Aus der Morgenpost v. 18.4.2013 erfahre ich, „Piloten nehmen oft den kürzesten Weg über die Stadt“. Es werden weder Flugrouten, noch Flughöhen eingehalten – in Einzelfällen wurde sogar schon in 600 m geflogen!

Die Flugsicherung DFS und die Flughafengesellschaft FBB erfinden Ausreden, um die Verstöße der Airlines aktiv zu vertuschen oder zu decken, „Gewitterwolken“, Windböen“, usw. (Das ist nichts neues, kennen wir z.B. aus Frankfurt). Dabei machen die Piloten nur das, was die Airlines erwarten, nämlich so fliegen, dass möglichst wenig Kerosin verbraucht wird, ob die Bürger unter dem Fluglärm leiden, ist egal (Air Berlin führt sogar eine Statistik, welche Piloten am meisten Kerosin verbrauchen).
Aber letztlich haben die Politiker mit der Zustimmung zu den Flugrouten ja klar festgelegt, das der Profit der Airlines vor Bürgerwohl geht, denn warum wird Berlin nicht umflogen – eben nur, weil es etwas mehr Kerosin kostet und so die Profite der Airlines schmälern würde.

Das Versprechen des Berliner Senats, der Flughafengesellschaft FBB, dass der Südwesten Berlins nur in einer Höhe von 2.000 m überflogen werden wird – die übliche Täuschung und Beschwichtigung!

So steht der Bürger ohnmächtig einem System gegenüber, welches durch den Einfluss und Geld (sprich Parteispenden, Sponsoring, Freiflüge, usw.) der Luftverkehrslobby dirigiert wird, d.h. Wirtschaftsinteressen der Airlines zuerst. Wundert es Sie da nicht, dass immer weniger Bürger wählen gehen – mit 40% sind die Nichtwähler die größte Partei -, dass die Bürger immer staatsverdrossener werden? Der „Wutbürger“?

Fühlen Sie von Hr. Mehdorn ernstgenommen? Alles nur eine Luftnummer?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dr. Kießling,

Sie scheinen ja sehr voreingenommen hinsichtlich unserer Arbeit zu sein, vermuten "Täuschung und Beschwichtigung" und führen dies auf Parteispenden, Sponsoring, Freiflüge, usw. zurück. Ich selbst erhalte weder Parteispenden noch Freiflüge aus dieser Branche und vertrete deshalb, wie es zu meinen Aufgaben gehört, ausschließlich die Interessen der Bürger meines Wahlkreises Steglitz-Zehlendorf. Ich arbeite dabei sehr eng mit den Bürgerinitiativen zusammen und es konnte auch schon einiges erreicht werden. Wir sind längst nicht am Ende aller Bemühungen, sondern versuchen weiter, so viel unzumutbaren Flugverkehr wie möglich über dicht besiedeltem Stadtgebiet zu vermeiden. Darüber habe ich in wenigen Tagen ein Gespräch mit dem neuen Chef der DFS und organisiere des weiteren ein gemeinsames Gespräch beim Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium gemeinsam mit Bürgerinitiativen. Ich habe in Vorbereitung dieser Gespräche den Eindruck, dass die Beteiligten offen sind für konstruktive Lösungen. Und da die Öffnung des Flughafens BER auch nicht unmittelbar bevorsteht, ist noch genügend Zeit für entsprechende Diskussionen.

Wenn Sie Lust haben, stehe ich Ihnen für ein persönliches Gespräch gerne zur Verfügung und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Karl-Georg Wellmann