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Karl-Georg Wellmann
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Frage von Matthias Dr. K. •

Frage an Karl-Georg Wellmann von Matthias Dr. K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr MdB Wellmann,

Sie begründen immer weitere Milliarden für den Flughafen BER immer damit, dass man schon so viel investiert hat, nun muss der BER auch fertig werden - „alternativlos“.

Das der BER zu einem überteuertem, überdimensionierten Flughafen wurde, liegt am Wunsch der Luftverkehrslobby, am BER zusätzlich ein internationalen Flugdrehkreuz aufzubauen, obwohl der BER nur als ein mittelgroßer Regionalflughafen genehmigt wurde.

Ein Drehkreuz bringt a) Berlin-Brandenburg wenig (einige zusätzliche Niedriglohnjobs), b) dem Flughafen wenig (geringe zusätzliche Einnahmen), schadet aber massiv uns BürgerInnen (Fluglärm, Entwertung der Immobilien). Ein Drehkreuz ist volkswirtschaftlich schädlich!

a) Ein Drehkreuz bringt zwar Millionen Passagiere an den BER, die Fluggäste steigen aber nur um, sie trinken einen Kaffee und fliegen weiter, der Berliner Tourismus & die Wirtschaft hat NICHTS von Umsteigern.

b) Da Umsteiger und Billigflieger aber zu wenig Geld im Shopping & Restaurantbereich lassen (wovon die Flughäfen 60-80% ihres Umsatzes generieren), sagen Experten voraus, dass nach Fertigstellung des BER die Kosten keineswegs aufhören, der BER sogar jährliche Verluste in Millionenhöhe produzieren wird.

Was wir brauchen, ist ein mittelgroßer Regionalflughafen für die Berlin-Brandenburger sowie Geschäftsleute und Touristen, die Geld in die Region bringen.

Um den BER fertigzubauen, braucht man wohl noch 2 Milliarden. Dann weitere Milliarden für neue Terminals (fürs Drehkreuz), Sanierung der Nordbahn, später 3. Startbahn, usw. Von den geplanten 40 Millionen Passagieren sind 25 Mio. dann Umsteiger. Wird es der Luftfahrtlobby auch hier gelingen, uns BürgerInnen für ihre Zwecke zahlen zu lassen.
Frage: Stimmen Sie für weitere Milliarden für eine unwirtschaftlichen BER?

Vorschlag: Stopp fürs Drehkreuz. Beibehaltung des status quo am BER für Regionalflughafen, spart Milliarden Steuergelder für unwirtschaftlichen Ausbau.

Was meinen Sie dazu?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dr. Kiessling,

vielen Dank für Ihre Frage vom 12.01.2013.

Die Situation um den neuen Flughafen macht auch mir Sorgen.

Das Mindeste nach der erneuten Verschiebung des Eröffnungstermins war, dass die Hauptverantwortlichen, nämlich der Geschäftsführer der Flughafengesellschaft und der Aufsichtsratsvorsitzende von ihren Posten entfernt werden. Mit dem „neuen“ Aufsichtsratsvorsitzenden wird nun aber der Bock zum Gärtner gemacht. Er war die ganzen Jahre Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und er ist mit Sicherheit nicht in der Lage, für ein weiteres geordnetes Verfahren zu sorgen.

Ich habe vorgeschlagen, die Spitze des Aufsichtsrates zu professionalisieren und einen Spitzenmanager aus der deutschen Industrie zu gewinnen, der sich um nichts anderes kümmert, als um diesen Flughafen. Der Regierungschef eines Landes kann neben seinen normalen Dienstgeschäften ein solches Projekt in der Krise ganz sicher nicht steuern.

Schließlich müssen geeignete Planungsschritte unternommen werden, um das Chaos in den Griff zu bekommen. Der neue technische Geschäftsführer hat von „grauenhaften“ Zuständen gesprochen. Da wir nicht daran vorbekommen, den Flughafen fertigzubauen, müssen diese „grauenhaften“ Zustände reguliert werden. Dafür gibt es Regeln und diese müssen angewandt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Karl-Georg Wellmann, MdB