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Frage von Thomas S. •

Frage an Karl-Georg Wellmann von Thomas S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

In dieser Woche findet ein Bundesweiter Bildungsprotest statt. Es geht dabei um Forderungen wie Ausfinanzierung der Studienplätze, Verbesserung der Lehrqualität, Beibehaltung und Verbessern der demokratischen Mitbestimmung im Bildungssystem und Hinwendung zum Humboldtschen Bildungsideal.

Was durchaus lobenswerte Ziele für Schüler ( http://www.bildungsstreik2009.de/aufruf/forderungen-der-schuler_innen/ ) und Studierende ( http://www.bildungsstreik2009.de/aufruf/forderungen-der-studierenden/ ) vor allem in Berlin ( http://www.bildungsstreik-berlin.de/page/index.php?show=call ) sind.

Inwiefern unterstützen Sie diese Forderungen,
welche konkreten Maßnahmen möchten Sie mit ihren Möglichkeiten durchführen um sie zu unterstützen und
warum sind sie bei einigen Punkten anderer Meinung?

Vielen Dank für ihre zeitnahe Antwort,
Thomas Steinborn.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Steinborn,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema "Bildung und Forschung".

Die Bundesregierung hat mit rund 18 Milliarden Euro bis zum Jahr 2019 die größte Investition in Forschung, Wissenschaft, Innovation und Bildung auf den Weg gebracht, die es in Deutschland je gab. Der Hochschulpakt 2020, die Exzellenzinitiative sowie der Pakt für Forschung und Innovation sorgen bereits für Dynamik an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen. So steigt z.B. die Zahl der Studienanfänger steigt seit 2007 erstmals wieder an, es wurden 39 Graduiertenschulen neu gegründet und 4.200 Wissenschaftler konnten durch die Exzellenzinitiative gewonnen werden. Besonder gefreut hat mich, dass die Freie Universität in meinem Berliner Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf in diesem Jahr als "Elite Universität" ausgezeichnet wurde. Dies ist auch eine bundesweite Anerkennung des exzellenten Wissenschaftsstandortes Berlin und nutzt vor allem auch den Studierenden.
Die Kritik an der Vereinheitlichung der Studienabschlüsse kann ich nicht nachvollziehen. Deutschland ist Teil des europäischen Bildungsraums. Der Bologna-Prozess bietet den Studierenden viele Chancen - europaweit. Wer die Bachelor- und Master-Studiengänge wieder abschaffen will, hat nicht zur Kenntnis genommen, dass das EU-Modell bereits in 46 Ländern gilt.

Allerdings war es ein Fehler, die Abiturzeit um ein Jahr zu kürzen, ohne gleichzeitig die Gymnasien zu Ganztagsschulen zu machen. Das Lernpensum ist in einem halbtags angelegten Stundenplan tatsächlich sehr schwer zu bewältigen. Durch die bundesweite Verkürzung wurden aber auch Lehrerkosten für ein ganzes Schuljahr eingespart. Das sind große Summen, die nun dringend in die Umstellung auf einen Ganztagsunterricht investiert werden müssen. Hier ist der rot-rote Berliner Senat in der Pflicht, sich endlich von seiner rücksichtslosen Sparpolitik zu Lasten der Schüler und Studenten zu verabschieden.

Es ist übrigens verwunderlich, dass die Schüler mit keinem Ton gegen die Pläne des rot-roten Berliner Senates aufbegehren, Schulplätze künftig nicht mehr nach Leistung sondern per Los zu vergeben. Diese unwürdige Schulplatzlotterie darf nicht zur Realität werden.

Mit freundlichen Grüßen

Karl-Georg Wellmann, MdB