Frage an Karin Thissen von Anna B. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Dr. Thissen,
es geht mir um die nationale Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPR) in Bezug auf die E-Zigaretten.
Die Pharma- und Tabakindustrie hat sehr großes Interesse daran die E-Zigarette in seiner heutigen wirksamen Form vom Markt zu drängen. Und mit großem Erschrecken stelle ich fest, dass Abgeordnete tatsächlich die Bürger, denen es gesundheitlich besser geht, einfach übergehen. Mehr noch, es werden zahlreiche jahrelange Studien übergangen. Wie kann das sein, dass ich das Gefühl habe, hier wird aktive Sterbehilfe am Raucher betrieben? Wie kann das sein, dass ich das Gefühl habe, hier bahnt sich eine Katastrophe an was die zukünftige Gesetzgebung betrifft. Wer wird dies in ein paar Jahren verantworten?!
Frage 1: informieren Sie sich eingehend über mehrere unabhängige Portale? Ärzte, die im Internet darüber schreiben, wissenschaftlich fundierte Studien, Bürger die jahrelange Erfahrung mit den E-Zigaretten haben?
Und ich lese auch immer wieder, dass das deutsche Krebsforschungsinstitut so wie das BfR zur Meinungsbildung herangezogen wird.
Frage 2: Warum??? Gibt es eine wissenschaftlich fundierte "Studie" von diesen o. g. Institutionen oder berufen sich die Abgeordneten immer nur auf die Stellungsnahmen derselben, das ja nur mal eine Meinung darstellt (es könnte sein, es ist möglich....) aber noch lange keine richtige Studie? Falls Sie eine solche "Studie" finden, dann bitte ich um den Link.
Frage 3: Gibt es noch andere Studien und welche haben sie gelesen?
Ich selbst konnte auf folgender Seite "echte" Studien und gutes Infomaterial finden:
http://blog.rursus.de/2015/07/liste-der-studien-zum-thema-e-zigarette-stand-juli-2015/ und
http://blog.rursus.de/faktenbasierte-ausarbeitung/
Frage 4: Sind Sie sich darüber bewusst, dass die E-Zigarette, auch wenn sie nicht verboten wird, dermaßen reguliert werden kann, so dass sie für ehemalige
Raucher und die, die es noch werden möchten nicht mehr brauchbar ist?
Freundliche Grüße
A. Becker
Sehr geehrte Frau Becker,
vielen Dank für Ihre Anfrage, zu deren Beantwortung ich erst heute komme. Für die Wartezeit bitte ich um Entschuldigung.
Gleichwohl habe ich gesehen, dass Sie und weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Monaten viele andere MdBs angeschrieben haben. Ihre Fragen reichten von inhaltlichen Fragen zu E-Zigaretten und Tabakproduktrichtlinie über die Beschaffung belastbarer Daten bis hin zum Meinungsbildungsprozess der einzelnen Abgeordneten und der Arbeitsweise des Bundestags insgesamt. Allein von Seiten der SPD haben u.a. die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ute Vogt, Petra Crone und Willi Brase, ordentliche Mitglieder des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, der drogenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Burkhart Blienert, Doris Barnett, Dorothee Schlegel und Jens Zimmermann geantwortet. Ihren Antworten habe ich nichts hinzuzufügen.
Sollten Sie demnächst eine Frage zu meinen Spezialthemen (u.a. Lebensmittelsicherheit, Lebensmittel tierischen Ursprungs oder auch Veterinärwesen) haben oder ein Anliegen, das meinen Wahlkreis in Schleswig-Holstein betrifft, stehe ich Ihnen gern Rede und Antwort.
Schöne Grüße,
Karin Thissen