Frage an Karin Schäfer von Frank S. O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Schäfer!
Sie streben mit den Violetten eine Gesellschaftsordnung an, in der Selbsterkenntnis durch die individuelle spirituelle Entwicklung, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Kreativität, offene Kommunikation, ökologisches Denken, Gewaltfreiheit, Freiheit im Geistesleben, Menschlichkeit im Wirtschaftsleben, Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit von Frau und Mann und Toleranz obenan stehen.
Wie weit geht bei Ihnen die Toleranz? Tolerieren Sie Intolerante? Würden Sie Intolerante bekämpfen? Wenn ja, wie?
Lieber Herr O.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Unsere Präambel ist eine Vision, also ein gewünschter zukünftiger Zustand unserer Gesellschaft. Leider sind wir aber davon noch weit entfernt. Umso wichtiger ist es, alles dafür zu tun, dass wir uns in diese Richtung entwickeln. Das beinhaltet, dass wir lernen, alle Eigenschaften, die auf Angst beruhen, wie z. B. Hass, Neid, Groll, Ungeduld, Eifersucht, Intoleranz usw. umzuwandeln in liebevolle Eigenschaften wie Mitgefühl, Achtsamkeit, Respekt, Geduld, Vertrauen, Toleranz usw. Das ist nicht immer leicht und erfordert viel Arbeit an sich selbst.
Sie fragen, wie weit bei mir persönlich die Toleranz geht. Für mich bedeutet das, Menschen, Dinge und Situationen so anzunehmen, wie sie sind, und immer zu versuchen, daraus das Beste zu machen. Es ist meine freie Entscheidung, wie ich damit umgehe.
Da Intoleranz auf Angst beruht, würde ich versuchen, mit solchen Menschen in einem Gespräch zu klären, was ihr eigentliches Problem ist. Meistens ist ihnen das gar nicht bewusst. Wenn sie dazu nicht bereit sind, lasse ich es auf sich beruhen. Ich werde niemanden zwingen und schon gar nicht bekämpfen, weil das niemandem nützt. Aber ich habe das Recht, Grenzen zu setzen und zu sagen: "Bis hierhin und nicht weiter." Diese Möglichkeit nehme ich auch für mich in Anspruch.
Mit lieben Grüßen
Karin Schäfer