Weshalb haben Sie für eine Impfpflicht gestimmt
Spätestens seit der Omikron-Variante ist bekannt, dass die Impfung keine sterile Immunität bietet, Geimpfte also immer noch ansteckend sind und zur Verbreitung des Virus beitragen. Die Impfung senkt eventuell das individuelle Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs, aber sie stoppt die Ausbreitung des Virus nicht. Daher ist hier auch ein Vergleich z.B. zur Pockenimpfung, für die es früher ja eine Impfpflicht gab, nicht zielführend. Die Pocken konnte man durch die Impfpflicht ausrotten – aber auch nur, weil die Impfung dafür sorgte, dass Geimpfte die Krankheit nicht weiterverbreiten. Dies leistet die Corona-Impfung nicht. Auch die Risiko-Nutzen-Abwägung einer Corona Impfung, gerade auch nach der Gabe des Boosters, spricht gegen eine allgemeine Impfpflicht. Die Corona-Impfung ist eben nicht quasi nebenwirkungsfrei!
Sehr geehrter Herr W.
vielen Dank für Ihre Frage. Wenngleich sich meine Haltung seit unserem letzten Mailaustausch nicht geändert hat, will ich Ihnen gerne antworten.
Sie haben völlig Recht: Impfungen bieten einen sehr sicheren Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Genau diesem Motiv - und nicht der nirgendwo diskutierten "sterilen Immunität" - hatte sich der Versuch verpflichtet, über 60-Jährige in die Impfpflicht einzubeziehen. Wir gehen davon aus, dass annähernd drei Millionen Menschen in dieser Gruppe ungeimpft sind, aber weiterhin schwere Krankheitsverläufe als Folge von Infektionen erleiden können. Dies gilt erst recht mit Blick auf mögliche neue Mutationen des Virus. Per Mail hatte ich Sie bereits informiert, dass auch ein endemischer Zustand Risiken birgt.
Ihre Behauptung, eine "Risiko-Nutzen-Abwägung" einer Impfung spräche gegen diese, lehne ich allerdings ab. Im Gegenteil ist richtig: Die Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen werden durch die Gesundheitsschäden, die COVID-19 verursacht, bei weitem übertroffen. Daher bleibe ich dabei: Impfen schützt!