Sehr geehrter Herr Dr. Diaby, an der Martin-Luther-Universität wurden massiv Studiengänge gestrichzen, es fehlen etwa 15 Millionen Euro. Wie stehen Sie dazu?

Sehr geehrter Herr H.,

ich danke Ihnen für Ihre Frage. Als Absolvent unserer Martin-Luther-Universität, langjähriger Bildungspolitiker und Hallenser liegt mir die Thematik sehr am Herzen und schmerzt mich jegliche Spardiskussion. Das Argument, es würden lediglich 15 Millionen Euro fehlen, greift aber wesentlich zu kurz. Es deutet an, dass die Universität nicht ausfinanziert werde, was so aber nicht stimmt.

Die Übernahme der BAföG-Kosten durch den Bund und eine kontinuierliche Steigerung der Ausgaben für Wissenschaft durch das Land haben im Gegenteil den Etat auch der MLU in den vergangenen Jahren kräftig wachsen lassen. Leider aber ist es in Halle nicht gelungen, den Bernburger Hochschulfrieden und die damit verbundenen Zielvereinbarungen mit dem Land konsequent umzusetzen, so dass der im April mit knapper Mehrheit im Senat beschlossene Hochschulentwicklungsplan bedauerliche Folge jahrelanger Unentschlossenheit ist und nach meiner Wahrnehmung auch keinen strategischen Zielen folgt.

Es ist mir wichtig, dass Halle ein starker Universitätsstandort und für Forschende, Lehrende und Studierende gleichermaßen attraktiv bleibt. Deshalb werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, Bildungspolitik auskömmlich zu finanzieren und baue darauf, dass sich Land und Universität in einen konstruktiven Dialog begeben, in dem Vereinbarungen eingehalten werden und Schuldzuweisungen ausbleiben.

Nette Grüße
Karamba Diaby