Frage an Jutta Koch-Unterseher von Andreas H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Welches Konzept haben Sie für die Integration der ausländischen Mitbürger im Bereich Turmstraße und welche neuen Impulse wollen Sie für die wirtschaftliche Entwicklung dieses Unterzentrums einbringen.
Lieber Herr Haase,
haben Sie vielen Dank für Ihre beiden Fragen! Ich freue mich, wie das Portal Kandidatenwatch von Ihnen und anderen genutzt wird, um Kandidatinnen und Kandidaten für das Abgeordnetenhaus kritisch unter die Lupe zu nehmen.
Das Konzept zur Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, an dem meine Partei und ich in Mitte bereits seit längerem intensiv arbeiten, konzentriert sich nicht nur auf diejenigen in der Turmstraße, sondern auf unterschiedliche Gruppen und die jeweiligen besonderen Anliegen. Wir arbeiten daran, den Prozeß der Einbürgerung zu verbessern und zu verkürzen, wir unterstützen etliche Projekte und Initiativen in ihrer Integrationsarbeit, wir würdigen diese durch die Verleihung des Integrationspreises (der etwa 2004 an den Mädchenkulturtreff Dünja in der Jagowstraße verliehen wurde). Wir arbeiten intensiv an einer besseren Integration durch Sprachförderung für Kinder in Kitas und in der Grundschule, aber auch ihre Mütter. Wir versuchen, die Anliegen von altwerdenden Migranten besonders in den Blick zu nehmen. Wirtschaftsförderung von klein- und mittelständischen Betrieben, die von Migranten gegründet und geführt werden, sind ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, den wir spezielle im Blick haben. Hier wird an einer Verschlankung gearbeitet, die diesen Gewerbetreibenden, nicht nur in der Turmstraße, das Leben einfacher machen soll.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Unterzentrums Turmstraße ist eine der wichtigsten wirtschaftspolitischen Aufgaben in Mitte. Hier begleite ich die u.a. in der letzten Sitzung des Bezirksverordnetnparlaments vor der Sommerpause breit geführte Diskussion, welche neue Planungen für Karstadt an der Turmstraße, das Schultheiß- und das Paechbrotgelände zum Gegenstand hatte.
Uns als SPD ist der weitgehende Erhalt der denkmalgeschützten Bauteile des Schultheiß-Baus wichtig. Die entscheidende Frage ist es, diese Planungen so aufeinander abzustimmen, dass eine Belebung und vergrößerte Anziehungskraft auch des Unterzentrums Turmstraße entsteht, ohne dass Überkapazitäten aufgebaut werden, die eine Konkurrenzsituation entstehen lassen, in der man sich wechselseitig Kunden abjagt. Soweit die Politik hier auf die Entscheidungen Einfluß nehmen kann, wird die SPD diese vorteilshaften Entwicklungen zu stärken versuchen.
Einen schönen Tag noch für Sie!
Jutta Koch-Unterseher