Frage an Jürgen Förster von Benjamin W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

... nun wenn sie sich so gut auskennen, sollten sie wissen, dass der Begriff "Zionisten" bereits Ende des 19.Jahrhunderts vom jüdischen Gelehrten Theodor Herzl geprägt wurde und somit in keinster weise irgendetwas mit Nazitum zu tun hat.
Zweitens habe ich niemals behauptet dass ein palästinensischer Staat in diesem Gebiet existiert hat. Es ist aber auch ein unbestreitbarer Fakt, dass während der fast zweitausendjährigen Diaspora der Juden das Land von Arabern bewohnt wurde und bis zum heutigen Tage wohnt.
Der Teilungsplan der UN sah nach dem Ende des britischen Mandtas eine Teilung des Landes vor. Das scheinen viele israelische Politiker bis zum heutigen Tage wieder vergessen zu haben. Und die vielen Flüchtlinge sind nun einmal ein Produkt der Kriege, aber auch des israelischen Terrors, die genauso wie ihre palästinensischen Mitbürger zu den Waffen greifen. Ich könnte auf unzählige Attentate vor und nach der Staatsgründung Israels verweisen.
... Und zu den verlorenen Gebieten.
Zur Zeit des Sechs-Tage-Krieges 1967 gab es keine Vertretung des palästinensichen Volkes. Sie wurden von der vom ägyptischen Staatspräsidenten Nasser einberufenen Arabischen Liga vertreten, von der sie sich im Laufe des Krieges natürlich enttäuscht sahen. Eine wirkliche Vertretung des Volkkes gab es erst nach den Auseinandersetzungen, an denen zwar die arabischen Nachbarstaaten interessiert waren, nicht jedoch die Palästinenser.
Es ist also falsch, wenn sie sagen sie haben die Gebiete in einem Krieg verloren, denn Israel hat den Krieg zum Anlass genommen iuhnen Land wegzunehmen, obwohl sie selbst im Krieg nicht beteiligt waren. Die Besetzung des Sinai und der Golanhöhen waren demnach rechtens, da dies Landbesitz eines der fünf Kriegsgegner Israels war. Nicht aber der Gaza-Streifen und die Westbank.
Und der wirklich wichtige Punkt an der Sache ist hierbei ja, dass Israel dieses Land nicht mit den dort seit Generationen lebenden Einwohnern teilt, sondern diese vertreibt und auf eine wirtschaftliche Schwächung bis Zerstörung eines autonomen Palästinas hinarbeitet.
Demzufolge greift ihre Argumentation mit Schlesien und Sudetendeutschland auch nicht wirklich.
Ach ja, wo wir gerade beim "Mörder" Arafat sind.
Vielleicht interessiert es sie ja, dass Ariel Sharon im Sechs-Tage-Krieg als zuständiger General den Befehl gab eine große Grube ausheben zu lassen im der dann 1000 (!) ägyptische Kriegsgefangene erschossen wurden. Und ja, wir sprechen hier von GEFANGENEN die keine Chance der Flucht hatten, geschweige denn sich wehren konnten. Man sollte bei all der Lobhudelei Israels nicht vergessen, dass die Menschen die dieses Land regieren nicht besser sind als jene die sie zu bekämpfen suchen....