Jugend in die Parlamente oder Jugendparlamente?
Sehr geehrter Herr Häffner,
sie schreiben, dass sie sich für die frühzeitige Beteiligung der Jugend an politischen Aktivitäten einsetzen und das aktive Wahlalter herabsetzen wollen.
Wie stehen sie zu der Herabsetzung des passiven Wahlalters?
Soll es Jugendparlamente auf Bundesebene geben oder soll auch die Jugend ins Parlament gewählt werden können?
Grüße Maja Zimmermann
Sehr geehrte Frau Zimmermann,
Zuerst einmal vielen Dank für Ihre Frage. Konkret fordere ich erst einmal nur eine Absenkung des aktiven Wahlalters auf 16 und in einem weiteren Schritt dann auf 14 Jahre. Eine Senkung des passiven Wahlalters auf 14 Jahre, aber auch für 16 Jahre halte ich eher für weniger sinnvoll, da die schulische Bildung hier Vorrang haben sollte. Statt einer Senkung des passiven Wahlalters für den Bundestag halte ich Jugendparlamente für essenziell zur Heranführung der Jugend in die Politik und auch um diese schon früh zu beteiligen. Da ich selbst im Jugendparlament der Stadt Hersbruck bin und auch selbst dadurch teilweise in die Politik eingeführt wurde, weiß ich um den Wert solcher Institutionen und befürworte die Einrichtung eines Jugendparlamentes auf Bundesebene nach folgendem Konzept:
Wir setzen uns für die dauerhafte Verankerung eines Kinder- und Jugendparlaments auf Bundesebene ein. Die gewählten Jugendlichen und deren Beschlüsse müssen konkreten Einfluss auf laufende Beratungsprozesse im Bundestag haben können. Die Kinder- und Jugendparlamente sind Beratungsgremien mit Rede-, Antrags- und aufschiebendem Vetorecht, welche die Interessen der Kinder und Jugendlichen gegenüber den bei Bundestagswahlen gewählten Mandatsträgern vertreten. Die Kinder- und Jugendparlamente werden demokratisch durch alle im jeweiligen Wahlgebiet lebenden Kinder und Jugendliche, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, gewählt.
Somit darf man mit 18 Jahren in den Bundestag gewählt werden und darunter bis 21 Jahre in das Jugendparlament. Eine Senkung des passiven Wahlalters halte ich auch aus Jugendschutz gründen für nicht sinnvoll, da damit ein Umzug nach Berlin und enorm viel Arbeit und Stress einhergehen würde, was ich unter 18 jährigen in diesem Ausmaß ersparen würde, während man bei einem Jugendparlament die Kinder unterstützen könnte und es auch schonend für die Kinder aufbauen könnte, um diese nicht zu überfordern oder zu viel Druck auszusetzen.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen angemessen beantworten, ansonsten können Sie natürlich jederzeit noch einmal nachfragen oder auch noch weitere Fragen stellen.
Mit freundlichen Grüßen,
Julian Häffner