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Julia Klöckner
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Frage von Thomas R. •

Frage an Julia Klöckner von Thomas R. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Klöckner,

herzlichen Dank für Ihre Antworten zum Thema "Kaupthing Edge". Ich möchte Sie hiermit bitten, Ihre Ausführungen in einem Punkt weiter zu präzisieren - immer wieder (nicht nur von Ihnen, auch von Ihren Kollegen) wird "gebetsmühlenartig" betont, ich zitiere:

"Die Bundesregierung bemüht sich jedenfalls um eine Lösung des Problems, ist jedoch im Gegensatz zu den beiden europ. Nachbarn an einer internationalen Übereinkunft interessiert."

1) Sie sprechen von "beiden", also zwei europ. Nachbarn, die eine nicht-"internationale Übereinkunft" getroffen haben. Welche meinen Sie denn genau? Sämtlichen in den Medien einsehbaren Berichten nach handelt es sich weiterhin längst nicht mehr um nur zwei Nationen, die sich wirklich für das Wohl und Eigentum ihrer Bürger einsetzen und deren Politiker auch dazu willens und in der Lage sind, dafür zu kämpfen, sondern um, ich zähle auf: GB, NL, FIN, S, CH, A, B, L (acht / 8).

2) Bei der BRD handelt es sich ergo um die fast einzige in die Problematik des isländischen Zusammenbruchs involvierte Nation Europas, deren Regierung bislang noch keine wie auch immer geartete Übereinkunft angestrebt geschweige denn getroffen hat. Wenn Sie von einer "internationalen Übereinkunft" sprechen, wer sollten Ihrer Meinung nach die anderen Länder sein? Es dürfte mittlerweile niemand mehr übrig sein, da alle o.g. Nationen das Problem bereits mittels Anwendung eines nationalen Ansatzes gelöst haben, ohne zu versuchen, das Problem ihrer Sparer auszusitzen. Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass man sich ausserhalb Europas nicht wirklich für unser Problem einzusetzen bereit ist.

3) Was für eine Lösung genau strebt die Regierung an? Bitte informieren Sie uns doch nun, nach mittlerweile vier Wochen des faktischen Stillschweigens seitens der Bundesregierung, endlich darüber, was deren Verhandlungsziele sind.

Für Ihre detaillierten Antworten danke ich Ihnen im Voraus,

Mit freundlichen Grüssen,

Thomas Raitter
Stuttgart

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Raitter,

vielen Dank für Ihre Mail in Sachen "Kaupthing Edge", auf die ich Ihnen gerne antworte.

Eines vorneweg: Ich bin Verbraucherschutzbeauftragte meiner Fraktion, keine Finanzberaterin, sodass ich um Nachsicht bitte, wenn ich nicht all Ihre Fragen explizit beantworten kann. Deshalb mein Rat, sich bei Detaillfragen an das federführende Bundesfinanzministerium zu wenden.

Zum aktuellen Stand der Dinge: Wie Sie sicher am Dienstag aus den Medien erfahren haben, besteht die Chance, dass die deutschen Kunden der isländischen Kaupthing-Bank ihr Geld zurück erhalten. Einlagen bis zu 20.900 Euro pro Anleger könnten so ausgezahlt werden. Ich hoffe, dass die ausstehenden Beträge von insgesamt 300 Millionen Euro damit vollständig abgedeckt werden können. Ebenfalls gibt es derzeit Anlass zur Hoffnung, dass darüber hinausgehende Einlagen auch entschädigt werden. Eine Entschädigung über die 20.900 Euro ist allerdings nur möglich, wenn genügend Geld dafür da ist. Es bleibt abzuwarten, ob die zusätzlich benötigte Summe durch einen Kredit an den Sicherungsfonds zur Verfügung gestellt werden können. Als Kunde der Bank Kaupthing sollten Sie auf jeden Fall Ihre Ansprüche bei der isländischen Einlagensicherung anmelden. Sie haben noch bis zum 31. Dezember dafür Zeit. Das dazu nötige Formular und die Kontaktadresse finden Sie auf der Internetsite des Sicherungsfonds unter www.tryggingarsjodur.is. Dem ausgefüllten Formular sollten Sie die Kopie eines Kontoauszugs beilegen. Laut den isländischen Regeln muss das Geld innerhalb von drei Monaten bei den Kunden sein.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe auf ein für Sie positives Ende.

Beste Grüße,
Julia Klöckner

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