Frage an Josef Zellmeier von Rosi S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Zellmeier,
ich bedanke mich für Ihre schnelle Antwort! Zustimmen kann ich Ihnen allerdings nicht. Erstens: Es geht hier nicht um Menschen, die keinen Beruf gelernt haben, bzw. dazu nicht in der Lage waren oder sind.
Diese Leute arbeiten Vollzeit für einen Arbeitgeber, der mit der Arbeit dieser Leute nachweislich gutes Geld verdient.
Zweitens: Ich frage mich, wie ein Politiker überhaupt auf die Idee kommt, schlechte Bezahlung durch staatliche Zuwendungen gleich welcher Art aufzustocken, während der Arbeitgeber den Reibach macht. Die Zuschüsse vom Staat zahlt ja wieder der Steuerzahler, das heißt, wir alle! Ob die dazugehörigen Arbeitgeber auch mitzahlen, ist dagegen nicht mal sicher.
Drittens: Das Manko vieler Mindestlöhner und gleichzeitig der Trumpf in den Händen der dazugehörigen Arbeitgeber ist die Angst vor Hartz IV. . In den mir bekannten Fällen sind es leider viel zu brave Leute, die sich nicht den Mund aufmachen trauen und ihre Rechte zuwenig kennen.
Sie schreiben vom " Gefühl, nicht gebraucht zu werden", das schlimmer sei als Niedriglöhne. Von fehlender Motivation, von Resignation, Armut, und den Folgen lese ich nicht, auch das Wort Ungerechtigkeit kommt nicht vor. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht?
Ihre Partei nennt sich christlich und auch sozial. Bitte erklären sie mir, wie sich ein Nein zu Mindestlöhnen mit christlichem Glauben und sozialem Denken und Handeln vereinbaren läßt!
Vielleicht kennen Sie ja einen Bibelvers, der solches Handeln rechtfertigt? Ich habe ihn noch nicht gefunden.
Ehrliche Arbeit verdient eine anständige Entlohnung, darüber sollte man im Jahr 2008 eigentlich nicht mehr diskutieren müssen.
Was meinen Sie dazu?
MfG
Rosi Steger
Sehr geehrte Frau Steger,
Ihrer Aussage "ehrliche Arbeit verdient eine anständige Entlohnung" kann ich in vollem Umfang zustimmen. Insofern sind wir uns im Ziel einig. Allerdings sind die Wege dahin unterschiedlich. Dass die CSU fast immer auf die richtigen Lösungen setzt, sieht man an der bisherigen Erfolgsbilanz.
Selbst Sie als aktives SPD-Mitglied müssen die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass die Menschen in Bayern deutlich besser leben als in anderen Bundesländern, auch die Zahl der Armen sowie der Arbeitslosen ist wesentlich geringer als im Rest Deutschlands. Dafür ist vor allem die Politik der CSU verantwortlich.
Wenn die Prognosen der Wirtschaftsexperten stimmen, dass bei Mindestlöhnen viele Stellen wegfallen, dann ist dies auf jeden Fall die schlechteste Lösung für die Betroffenen. Das sollten Sie bedenken!
Mit freundlichen Grüßen
Josef Zellmeier, MdL
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Anmerkung der Redaktion
Laut eigenen Angaben ist Rosi Steger weder Mitglied der SPD noch irgend einer anderen politischen Partei.