Frage an Josef Winkler von Marion B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Winkler,
Sie schreiben "Mängel im Einstufungsverfahren". Dieser Verweis sollte aber nicht dazu verleiten, einen blauen Elefanten zu verfolgen. Es liegt an der Brille um hinzuschauen und zu erkennen, ob der Elefant blau ist oder nicht. Inhaltlich sind die Einstufungstests durchaus in Ordnung.
2006 war es in der Tat noch möglich, mit 25 Teilnehmern im Kurs eine B1-Erfolgsquote von 80 % zu erzielen und das bei nur 600 Unterrichtseinheiten. Circa 40 % der Teilnehmer waren hierbei freiwillige Zugänge. Inzwischen wurde längst auf 20 Teilnehmer heruntergestuft und die Kurse setzen sich nunmehr aus ca. 90 % aus Hartz-IV Teilnehmern und Neuzuwandern zusammen. Diese Außendifferenzierung wäre didaktisch schon an sich ein Thema wert. Ich habe seit Jahren mit verschiedenen (auch großen Trägern) reichlich Erfahrung sammeln können. Die Sollbruchstelle ist die miserabele Honorierung dieser Maßnahme. Im Kontrast: Kleine Bildungsträger können punktgenau ihre Kunden (Privatkunden) zum Ziel führen, weil sie das Budget für die Förderung von vornherein selbst bestimmen. Sie sind somit nicht abhängig von 2,35 € pro Kursplatz! Diese Flexibilität einer gezielten Förderschulung ist aber in Integrationskursen weder didaktisch gegeben, noch vom Budjet her möglich.
Es ist nicht einsehbar, warum zum Beispiel AZWV-Maßnahmen einem Bildungsträger mindestens 4,05 € oder 6,35 € zur Verfügung pro Teilnehmer stellen, während Integrationskurse nur 2,35 € wert sein sollen. Was eine Bundesregierung nicht finanzieren will oder angeblich nicht kann ist doch lediglich eine Frage der Prioritäten! Im Trend ist, dass seit Jahren die Bildung kaputt manövriert wird.
http://www.gew.de/Binaries/Binary81380/prekaer+1-2011+web.pdf
Monitäre Kompromisse im Bildungswesen können kein Erfolgsmodell sein!
Wollen Sie sich bitte kompromisslos für die Bildung einsetzen, Herr Winkler, und mithelfen, dass mit Ihrem ganzen "Ja" unsere sinnvolle Forderung in die Tat umgesetzt wird?
Marion Bergmann
Sehr geehrte Frau Bergmann,
vielen Dank für die Nachricht. Gerne nehmen wir auch Ihre Anregungen auf. Natürlich bleiben meine Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und ich an der Thematik dran. Wir werden auch in diesem Jahr wieder entsprechende Anträge in die Beratungen des Bundeshaushalts einbringen. Inhaltlich möchte ich gerne auf meine drei vorherigen Antworten zu der Diskussion um die Integrationskurse verweisen.
Herzliche Grüße
Josef Winkler
Weitere Fragen an Josef Winkler
Sehr geehrter Herr Kaufmann,
ich beziehe Ökostrom, eine Photovoltaikanlage oder Energiegenossenschaftsanteile besitze ich nicht.
Freundliche Grüße
Josef Winkler
(...) Es ist ein Kernanliegen von Bündnis 90/Die Grünen, jede Art von Diskriminierung zu bekämpfen, einschließlich der Diskriminierung aufgrund sexueller Identität. (...) Wir fordern deshalb einen bundesweiten „Aktionsplan für Vielfalt“, der Homophobie und Transphobie entgegensteuert (siehe Bundestagsdrucksachen 17/4546 und 17/12562). (...) In meinem Heimat-Bundesland Rheinland-Pfalz sind wir dank der Grünen in Regierungsverantwortung gut aufgestellt: Im Landesaktionsplan „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen – Akzeptanz für queere Lebensweisen“ wurden Ziele und Konzepte hin zu Gleichstellung und Akzeptanz sexueller Vielfalt festgeschrieben.
(...) Hier geht es um Angela Merkels politische Verantwortung, warum sie Cyberangriffe von „Freunden“ nicht auf dem Schirm hatte. Es muss auch geklärt werden, ob die bei uns verbotene Vorratsdatenspeicherung von einem befreundeten Geheimdienst ausgeführt wird, der dann Ergebnisse u.a. auch an unsere Dienste weiterleitet. (...)
(...) Diese völlig unnötigen Regelungen lehnen wir ab. Wir fordern die vollständige Abschaffung des dafür verantwortlichen Asylbewerberleistungsgesetzes, einschließlich des teuren und entwürdigenden Sachleistungsprinzips und der drastischen Einschränkungen bei der medizinischen Versorgung. Wir setzen uns für einen schnellen Zugang von Flüchtlingen zum Arbeitsmarkt ein. (...)