Frage an Joschka Langenbrinck von Hanna L. bezüglich Verkehr
Die Braunschweiger Straße wurde teilasphaltiert. Angeblich, um den Radverkehr zu verbessern: http://www.parlament-berlin.de/ados/17/Haupt/vorgang/h17-1409.B-v.pdf
Das Ergebnis ist allerdings, dass hier nun die Autos durchrasen. Quasi ganztags mit erhöhter Geschwindigkeit. Es ist mir absolut nicht verständlich, wieso, wenn eine Straße für den Fahrradverkehr attraktiv gemacht werden soll, nicht gleichzeitig Fahrspurverengungen und Schwellen eingeplant werden. Zumal vorauszusehen gewesen sein muss, dass durch den A100-Ausbau und die Sperrung von Straßen auf die Braunschweiger Straße ausgewichen werden würde.
Werden Sie sich dafür einsetzen, hier nachzubessern?
Hallo Frau L.,
vielen Dank für Ihre Frage.
In meiner Antwort vom 9. August auf Ihre letzte Frage, was ich "gegen die
vielen Raser in Neukölln unternehme", schrieb ich bereits, dass sich in
meinen Sprechstunden und bei meinen zahlreichen Hausbesuchen die
Beschwerden über Raser und auch über den damit zusammenhängenden Lärm in
den Wohnstraßen häufen. Das trifft auch auf die Braunschweiger Straße zu
(die mittlerweile eine Ausweichstraße ist für Autofahrer, die keinen Bock
haben auf der Saalestraße im Stau zu stehen aufgrund der Ampelschaltung an
der Kreuzung Saalestraße/Karl-Marx-Straße - an dem Thema bin ich auch seit
Monaten dran), so wie für mehr oder weniger den gesamten Richardkiez und
Körnerkiez, stellenweise auch für den Kranoldkiez, in denen (fast) komplett
Tempo 30 gilt, am Richardplatz bspw. sogar Tempo 10. Deshalb habe ich mich
wie gesagt in den letzten Monaten bereits mehrfach an die Polizei und an
den dafür zuständigen Staatssekretär für Inneres (CDU) gewandt und
verstärkte Geschwindigkeitskontrollen (Blitzer) gefordert, u.a. auch für
die Braunschweiger Straße. Bisher - und leider auch weiterhin - wurden
meine Forderungen abgelehnt.
Unabhängig von Geschwindigkeitskontrollen halte ich auch im Richardkiez
nach wie vor eine weitergehende Verkehrsberuhigung für notwendig. Deshalb
unterstütze ich z.B. die Bürgerinitiative (BI) für einen verkehrsberuhigten
Richardkiez. Der in meiner Antwort auf Ihre letzte Frage angekündigte
Rundgang durch den Richardkiez, um die Situation näher unter die Lupe zu
nehmen, findet am 7. September statt. In diesem Zusammenhang wird auch die
Braunschweiger Straße eine Rolle spielen.
Ich bin kein Verkehrsexperte und kann Ihnen deshalb leider nicht sagen, ob
und wie z.B. Bodenschwellen, "Kreuzberger Kissen", Fahrspurverengungen oder
Poller in der Braunschweiger Straße und in anderen Straßen möglich sind.
Solche Antworten erhoffe ich mir von dem in meinen Augen notwendigen
Verkehrskonzept für eine stärkere Verkehrsberuhigung für Nord-Neukölln, auf
das ich in meiner Antwort auf Ihre letzte Frage Bezug genommen hatte und
für das ich mich einsetze: Expertinnen und Experten sollen die
Verkehrssituation für alle Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Rad, Auto)
analysieren und realistisch umsetzbare Maßnahmen vorschlagen. Dabei muss
selbstverständlich auch mitgedacht werden, dass Neukölln
fahrradfreundlicher werden muss, u.a. mit mehr Platz für Radfahrer und
Radstraßen. Anschließend müssen diese Maßnahmen gemeinsam z.B. im
"Fahr-Rat" des Bezirksamtes, in den Quartiersräten und in der BI diskutiert
werden. Mir ist und bleibt wichtig, dass dabei die Anwohnerinnen und
Anwohner mitgenommen werden.
Beste Grüße
Joschka Langenbrinck