Frage an Jörg Kästl von Dieter K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Kästl!
Warum hat die ÖDP das Angebot des Bayerischen Fernsehens, zur Vorstellung des eigenen Programmes am letzten Montag ausgeschlagen?Finden Sie es nicht fair,wenn das Bayern-TV 3,4 Blöcke gebildet hat,zuerst die kleinen Parteien,die unter 3% bei den Umfragen liegen,so wie auch die ÖDP;dann die 3 Parteien,die noch nicht im Landtag vertreten sind,die aber gute Chancen haben,jetzt dort einzuziehen,dann die Parteien die bereits im Landtag vertreten sind und zur Krönung dann noch das Duell der Ministerpräsidentenkandidaten von CSU und SPD! Ich empfinde dieses Verhalten als fair,auch den kleinen Parteien gegenüber!Ich habe aber den Eindruck,dass die ÖDP beleidigt regiert hat,zuerst den Wahlomat stoppen lies,weil sie auch dort keine Aufnahme fanden und nun auch der Wahlsendung fern- geblieben sind!Wäre es nicht besser,den Bürgern im Wahlkampf zu versprechen,zu kämpfen um jede Stimme um stärker dazustehen und dann Ansprüche zu stellen,als sich jetzt beleidigt in die Ecke zu stellen!Die ÖDP hat doch kommunalpolitisch viel zu bieten und könnte mit diesen Pfunden wuchern,warum tut sie das nicht und verärgert die Bürger,die nun z.B.keine Möglichkeit mehr haben,über den Wahlomat ihre Parteipräferenzen auszuloten!
MfG
Dieter Kipp
Sehr geehrter Herr Kipp,
als Bernhard Suttner bei der Parteienbefragung des Bayerischen Fernsehens den Schleier der unangebrachten Toleranz von der Sendung zog und dem Moderatorenteam und den Zuschauern deutlich gesagt hat, dass dem Vertreter der NPD ein Podium geboten wurde, mit Kreide in der Kehle seine Lügen zu verbreiten, war ich im ersten Moment erschrocken und dachte, dass er gerade eine Gelegenheit verpasst, unsere Politik darzulegen. Dann dachte ich: Was für ein Courage.
Ich wünschte mir, dass mehr Menschen diese Sendung gesehen haben, was leider bei der Befragung der kleineren Parteien nicht der Fall ist.
Bernhard Suttner hat in die gut geölten Reden des Nazis Roßmüller einen Stein geworfen, und man kann nur hoffen, dass nicht echte Steine in seine Fensterscheiben geworfen werden, denn das sind die Methoden der Leute, deren Landesvorsitzender mit Bernhard Suttner in einer Sendung, sozusagen als Gleicher unter Gleichen, für sich werben durfte.
Wer jetzt eine entgangene öffentliche Darstellung kritisiert, der möge bedenken, dass die Nazis diesen Wahlkampf mit Umweltthemen bestreiten (und versuchen, in unsere Nähe zu rücken), dass es ein ziemlich spektakulär-aufklärender Auftritt von Bernhard Suttner war, dass unsere Homepage derzeit ca. 3.000 mal am Tag aufgerufen wird und dass täglich 20 – 30 Programmanforderungen in unserer Geschäftsstelle einlaufen.
Es war völlig richtig, nicht „Gleicher“ mit einem Nazi sein zu wollen. Es war enorm mutig und damit typisch für die ödp. Ich könnte Ihnen viele Emails aufzeigen, die die ödp erreicht haben und die zeigen, dass die offensive und mutige Verteidigung der Demokratie vielen Menschen aus der Seele spricht.
Mit ökologischen Grüßen
Jörg Kästl