Frage an Jörg Höhfeld von Gerhar R. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Höhfeld,
Thema Millionen-Boni von Bankern und Managern:
Auch im Falle von Misserfolg werden hohe Boni und Abfindungen bezahlt. Bankmanager erhalten riesige Boni, obwohl ihre Institute riesige Verluste machen und mit Steuergeldern gerettet werden müssen. Das ist für mich vollkommen unakzeptabel und darf auf keinen Fall geduldet werden.
Ebenso unakzeptabel ist für mich aber auch eine gesetzliche Begrenzung von Vergütungen. Das würde dazu führen, dass gute Manager die Flucht antreten würden.
Ich habe mir also Gedanken über eine Lösung gemacht, die diese Boni nicht in den Himmel wachsen lässt.
Der klassische Unternehmer geht ins Risiko. Er kann Millionen mit seinem Unternehmen verdienen. Die Gewinne investiert er wieder. Ein weiterer großer Teil wandert in die Rücklagen und meist nur ein kleiner Teil wird privat entnommen. Der Unternehmer trägt außerdem die Verluste und er haftet mit seinem gesamten Firmenvermögen und in den meisten Fällen sogar darüber hinaus mit seinem Privatvermögen.
Der Manager hingegen, insbesondere der Bankmanager, trägt keine Verluste. Er geht nicht ins Risiko. Er investiert die Boni nicht wieder und er gibt sie auch nicht in die Rücklagen. Im Falle von Verlusten wird er mit Millionenabfindung gefeuert.
Das ist unakzeptabel und muss geändert werden, jedoch ohne dass die Höhe der Boni begrenzt wird:
Die Manager müssen in der selben Höhe ins Risiko gehen, in der sie Boni erhalten wollen. Will also ein Manager im Laufe seines 5-Jahres-Vertrags die Chance auf bis zu 5 Mio Bonus, so muss er in diesem Vertrag ebenso bereit sein, bis zu 5 Mio ins Risiko zu gehen. Ist er dazu nicht bereit sondern nur maximal zu 1 Mio, so begrenzt er seinen Bonus ebenfalls auf 1 Mio. Der Manager begrenzt seine Boni selbst durch seine eigene Risikobereitschaft und er wird vor allem vorsichtiger bei den Risiken, die er eingeht. So werden diese Risiken zukünftig nicht mehr auf uns Steuerzahler zukommen..
Wie stehen Sie dazu?
Sehr geehrter Herr Reese,
das find ich einen interessanten Vorschlag. Die Verbindung von eigenem Risiko mit zu erwartenden Bonuszahöungen könnte die Spekulationsfreude einiger Manager einschränken. Die GRÜNEN habe sich dafür ausgesprochen, Managergehälter und -boni über 500.000 € nicht mehr als Betriebsausgaben anzuerkennen. Das würde Aktionäre vielleicht auch zum Nachdenken bringen, wenn die Allgemeinheit über entgangene Steuern solch hohe Gehälter nicht mehr mit bezahlen würde. Weitere Maßnahmen müssen dafür sorgen, dass Geld in sinnvolle Investitionen fließt, wo es dringend benötigt wird und nicht zu reinen Spekulationszwecken um den Globus gejagt wird. Ich würde im Gegensatz zu Ihnen auch über eine Beschränkung der Gehälter und Boni nachdenken, was in einer Marktwirtschaft sicher nicht einfach ist (man denke nur an einige Fussballvereine).
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Höhfeld
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