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Johannes Vogel
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Frage von Sandra H. •

Frage an Johannes Vogel von Sandra H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Vogel,

ich habe auf den Internetseiten der Bundestagsfraktionen nach den Arbeitsmarkt- bzw. Sozialexperten gesucht und bin dabei auf Ihren Namen gestoßen. Daher stelle ich meine Frage jetzt an Sie. In stark vereinfachten Zahlen gesprochen gibt es in der Bundesrepublik Deutschland derzeit 3,5 Millionen Arbeitslose bei gleichzeitig 500 000 offenen Stellen. Was gedenkt Ihre Fraktion mit den restlichen 3 Millionen Menschen zu machen? Bekommen die vom Staat einen Job? Oder sollen diese dauerhaft im Arbeitslosengeld II gehalten werden?

Ich freue mich auf Ihre Antwort!

Mit freundlichen Grüßen
Sandra Henke

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Henke,

vielen Dank für Ihre Frage.

Sie haben recht, auch bei jetzt nur noch gut 2,9 Millionen Arbeitslosen gibt es noch immer offene Stellen. Das zeigt, dass die Vermittlungsarbeit der Bundesagentur für Arbeit noch besser werden muss. Oft scheitern Vermittlungen aber auch an einer nicht passenden Qualifikation der Arbeitssuchenden. Dann muss man an dieser Stelle ansetzen.

Abgesehen davon darf man das Verhältnis von Arbeitsuchenden und offenen Stellen nicht zu statisch betrachten. Durch eine gute Wachstumspolitik kann Vollbeschäftigung erreicht werden, allemal bei unserer demografischen Entwicklung. Auch ändert sich ständig die Zahl der offenen Stellen - zuletzt waren es schon wieder rund eine Million. Schon aktuelle ist die Arbeitslosenquote so niedrig sein, wie zuletzt Anfang der 1990er Jahre.

Massive öffentliche Beschäftigung kann aber nicht die Antwort sein. Diese ist nie ein gleichwertiger Ersatz für Beschäftigung auf dem regulären Arbeitsmarkt und kostet ferner sehr viel Geld - welches wir in Zeiten knapper Kassen ohnehin nicht haben. Außerdem halte ich nichts davon, Menschen abzuschreiben: Schritt für Schritt kann jeder wieder an den regulären Arbeitsmarkt herangeführt werden. Das muss unser Ziel bleiben. Im Übrigen befindet sich ein gutes Drittel aller Arbeitsuchenden auch gar nicht im ALG II-Bezug, sondern bezieht das normale Arbeitslosengeld und findet auch meist wieder schnell einen neuen Job.

Die schwarz-gelbe Koalition hat die Sozialreformen der letzten Jahre als Ausgangspunkt genutzt, um die Arbeitslosigkeit zu verringern. Damit der positive Trend anhält, wird die Regierungskoalition noch in diesem Jahr nachlegen und auch nächstes Jahr das System kontinuierlich verbessern. Durch eine bessere und schnellere Jobvermittlung vor Ort und beispielsweise eine Verbesserung der Hinzuverdienstmöglichkeiten von ALG II-Empfängern wird im Aufschwung gerade Langzeitarbeitslosen eine neue Perspektive gegeben.

Mit freundlichen Grüßen

Johannes Vogel

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