Frage an Johannes Steiniger von Jens S. bezüglich Politisches Leben, Parteien
Sehr geehrter Herr Steiniger,
die Medien setzen sich mit der Regierungspolitik gegenüber der Bevölkerung und der Stimmung in der Bevölkerung unter https://www.welt.de/politik/deutschland/plus228749335/Ein-Jahr-Corona-Krise-Die-Entzauberung.html auseinander und zitieren Klinikmitarbeiter mit den Worten:... auch Staat scheißen auf uns. Wir sind denen egal....Deutschland ist entzaubert. Schuld daran, so sehen es die meisten, mit denen wir hier gesprochen haben, ist nicht die Krise, sondern das System Deutschland...
Unter https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-krise-die-neue-deutsche-unfaehigkeit-abstieg-eines-staates-a-2e4fc0dc-0002-0001-0000-000176418803 ist zu lesen:...Die Republik offenbart eine systemische Schwäche, die Geduld der Bürger ist am Ende...
Teilen Sie diese Meinungsbilder/Stimmungen, was schliessen Sie aus diesen Aussagen und welche Schlussfolgerungen werden Sie ziehen?
Vielen Dank.
J. S.
Sehr geehrter Herr Spannbauer,
danke für Ihr Schreiben.
Ich gebe Ihnen Recht: Aus der Corona-Krise müssen wir unsere Lehren ziehen. Für mich sind dabei ein paar Punkte besonders wichtig.
Erstens brauchen wir ein neues Verständnis des Staates. Mit Faxgeräten kann man eine solche Pandemie nicht bekämpfen. Wir müssen hier von Grund auf modernisieren und die Verwaltung digitalisieren.
Zweitens hat uns die vergangene Zeit klar aufgezeigt, dass unser Schulwese nicht fit für das Home Schooling war. Wir müssen hier aufholen, alle Schulen mit WLAN und Tablets ausstatten, die Lehrer befähigen und neue Konzepte für Fernunterricht schaffen.
Drittens braucht es eine neue Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Ländern. Gerade die letzten Entscheidungen haben deutlich gemacht, dass das Verhältnis nicht mehr stimmt. Die Länder haben vom Bund viele Zuständigkeiten abgetreten bekommen, wollen aber nicht für diese Bereiche zahlen. Hier brauchen wir eine echte Reform des Föderalismus.
Es ist deshalb ein grundsätzliches Neudenken und Mut für neue Ideen notwendig.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Steiniger