Frage an Johannes Pabst von Michael L. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Pabst,
das noch relativ junge Unterzentrum Untermeitingen verfügt über quasi so gut wie keinen ÖPNV, mal von den drei-vier Bussen morgens und abends abgesehen. Taktlücken von vier (!!) Stunden kommen da schon mal vor, nach 19 Uhr fährt sowieso kein Bus mehr in irgendeine Richtung. Zwar verfügen Klosterlechfeld und Lagerlechfeld über einen Bahnhof und auch Schwabmünchen ist nicht weit entfernt, allerdings bleibt den Untermeitinger Bürger im Prinzip nur selbst zu diesen Bahnhöfen anzureisen, was gerade für Mobilitätseingeschränkte sowie ältere Mitbürger/innen in vielen Fällen nicht bzw. nur sehr umständlich möglich ist.
In Schwabmünchen befinden sich viele zentrale Einrichtungen wie Ämter, Fachärzte sowie Geschäfte mit Artikeln die auf dem Lechfeld einfach nicht erhältlich sind, so ist vor allem eine vernünftige (!) Anbindung an diese Stadt eigentlich als selbstverständlich anzusehen, zumindest in meinen Augen.
Aber auch Königsbrunn als Leuchtstern der Landkreisstädte ist Ziel vieler Lechfelder Bürger, doch diese Verbindung (Lechfeld-Königsbrunn) ist de facto überhaupt nicht existent - unverständlich.
Wieso ist es nicht möglich eine Gemeinde mit fast 7000 Einwohnern (und 6 Bäckereien...) vernünftig an den öffentlichen Nahverkehr anzuschließen? Kann ich von Ihnen erwarten das Sie sich mit dieser Problematik auseinandersetzen?
Viele Grüße aus Untermeitingen
Michael Lauter
Sehr geehrter Hr. Lauter,
das Thema beschäftigt uns Liberale auf dem Lechfeld schon seit geraumer Zeit. Dabei geht es nicht nur um Untermeitingen.
Die Gemeinden Untermeitingen, Klosterlechfeld und Graben und Lechfeld (ich weiß, Lechfeld es ist keine eigenständige Gemeinde, sollte in diesem Zusammenhang aber einmal so betrachtet werden) bilden einen Siedlungsverbund ohne innergemeindlichen ÖPNV und mit zu schwachen Anschlüssen an die Nachbargemeinden.
Lösungen sollten meines Erachtens diese 4 Orte in einem gemeinsamen Konzept abdecken.
3 Probleme:
1. Politische Willensbildung. Hier müssten 3 Gemeinden eng zusammenarbeiten. Keine einfache Sache.
2. Die technische Lösung muß für die Bürger Sinn machen, ohne dass sie Riesensummen an Geld verschlingt.
3. Die Lösung muß so attraktiv sein, das sie von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird.
In einem 1. Schritt sollten die angesprochenen Lechfeldgemeinden ein gemeinsames Verkehrskonzept erstellen. Der ÖPNV ist Teil eines solchen Konzeptes. Zunächst ist der Bedarf zu klären. Dann sollte die einzelnen Modelle auf Tragfähigkeit untersucht werden. Hier müssen auch die anfallenden Kosten und ihre Finanzierung analysiert werden. Dabei sollte meines Erachtens auf Lösungen fokussiert werden, die keine absolut festen Routen definieren. Die Gemeinden sind Flächengemeinden. Es hilft wenig, wenn ein potenzieller Nutzer zunächst einmal 1 km zu Fuß oder per Rad zurücklegen muß, bis er auf eine Buslinie stößt. Ich denke da eher an Sammeltaxen. Aber das ist alles noch zu früh. Zunächst einmal ist, wie gesagt, der Bedarf zu klären und ein Konzept zu definieren.
Mit freundlichen Grüssen
Johannes Pabst