Frage an Johannes Lauer von Petra B. bezüglich Bildung und Erziehung
Was bedeutet das schlechte Abschneiden von Rheinland-Pfalz bei der PISA-Studie (im Lesen von Platz vier auf Platz sechs, in den Naturwissenschaften von fünf auf acht, in der Mathematik von sechs auf zehn) für die Zukunftsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Handwerksbetriebe, die ja große Teile der Ausbildung übernehmen?
Liebe Frau Baum,
in meiner beruflichen Tätigkeit als selbständiger Dachdecker- und Klempnermeister seit über zwanzig Jahren und als Mitglied des Gesellenprüfungsausschusses kann ich Ihnen die Folgen der Pisa-Studie in sehr drastischen Farben beschreiben. Die Qualität der Auszubildenden wird von Jahr zu Jahr schlechter, die Fähigkeiten der Hauptschüler in den grundlegenden Fächern wie Mathematik, Deutsch und Sozialkunde sind teilweise katastrophal. Die Anforderungen in der Berufsschule sind mittlerweile so hoch, daß diese Auszubildenden oft das erste Ausbildungsjahr nicht überstehen und frustriert die Ausbildung abbrechen. Eigentlich war eine Studie nicht notwendig, man hätte nur die rheinland-pfälzischen Ausbildungsbetriebe fragen sollen, dann hätte man dasselbe Ergebnisse bekommen. Wenn Rheinland-Pfalz in Zukunft noch eine Chance im Wettbewerb der Länder haben will, dann muß sofort ohne Aufschub in die Bildung und die Schulen erheblich mehr investiert werden. Dafür muß zuerst der immense Unterrichtsausfall gesenkt werden und die Ganztagsschule in ihrer Qualität deutlich verbessert werden. Die fördernde Grundschule soll schon früh die Begabungen und Möglichkeiten der Kinder durch ausgebildete Lehrer übernehmen. Der Abbau von Sprachmängel, die zu großen Grundschulklassen und die Chancengleichheit aller Kinder müssen Grundlagen für eine bessere Bildung unseres Nachwuchses sein. Gute Auszubildende werden schon im Kindergarten und in der Grundschule geformt, nur dann haben die jungen Menschen eine Chance in den Berufsfeldern der Zukunft. Für die CDU Rheinland-Pfalz hat bei einer Regierungsübernahme die Schul- und Bildungspolitik oberste Priorität.
Herzliche Grüße aus Lahnstein
Johannes Lauer