Frage an Johannes Lauer von Bernd M. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für Ihre gute und historische Frage.
Nach meinem persönlichen Eindruck wurde seit Kriegsende 1945 deshalb zwischen Mainz und Koblenz keine Rheinquerung gebaut, um die beiden Oberzentren nicht zu schwächen. Die im Krieg zerstörte Brücke bei Remagen wurde auch nicht wieder aufgebaut, evtl. auch zum Vorteil der Oberzentren Bonn und Koblenz. Dies sind aber meine persönliche Mutmaßungen, ich möchte niemanden im Nachhinein etwas unterstellen.
Ich bin mir absolut sicher, daß die Region Mittelrhein eine andere
wirtschaftliche Entwicklung genommen hätte, wenn eine Brücke in den fünfziger Jahren gebaut worden wäre. Nun ist man sich aber von vielen Seiten, sowohl die beiden Landkreise, als auch das Land und der Zeckverband einig, daß die Brücke kommt. Der Zweckverband bevorzugt eine Rheinquerung in Höhe St. Goarshausen/Wellmich als Verbindung der B42 und der B9. Diese Brücke ist auch UNESCO Welterbe tauglich.
Meine persönliche Meinung ist, daß eine Hochtalbrücke aus Gründen der Raumordnung sinnvoller wäre, da dann die A61 und die A3 eine neue Verbindungsspanne erhalten würde. Diese Verknüpfung mit den beiden großen Nord-Süd Autobahnen würde es für viele Betriebe attraktiv machen, sich im Rhein-Lahn-Kreis oder im Rhein-Hunsrück-Kreis anzusiedeln. Das Koblenzer Kreuz würde dadurch entlastet und der Schwerlastverkehr könnte etliche Kilometer Umwege sparen. Ein weiterer Vorteil ist, der Flugplatz Hahn wäre ideal mit dem Rhein-Lahn-Kreis verbunden. Nach jetzigen Stand der Dinge wird aber wohl nur eine Talbrücke möglich sein. Dies ist besser als keine Rheinquerung, vorrausgesetzt die Brücke wird ohne Maut betrieben. Der Tourismus hat mit einer Brücke eine neue Perspektive, sowohl für PKW als auch Radtourismus. Es muß aber noch viel getan werden, damit als Wunschjahr die Brücke bis 2014 dem Verkehr übergeben werden kann.

Herzliche Grüße aus Lahnstein
Johannes Lauer