JK
Johannes Kraft
CDU
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Frage von Göran L. •

Frage an Johannes Kraft von Göran L. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Kraft,

Sie sprechen sich massiv für einen Autobahnanschluss in Karow aus. Ihre Begründung war hier eine bessere Verkehrsanbindung und eine Entlasstung des Ortsverkehrs in Karow.

Meine Fragen:

Wieso wird die Baustrasse nicht endlich fertiggebaut, dann wäre eine perfekte Anbindung über die B2 zur Autobahn gegeben. Wieso wird eine Strasse ins Nirgendwo gebaut und dann nicht fertiggestellt? Wie stehen Sie zur Fertigstellung der Baustrasse?

Sind Sie wirklich der Meinung, dass die Autofahrer in Karow auf die Autobahn auffahren um dann über Schwanebeck nach Weissensee abzufahren?

Was sagen Sie eigentlich Anwohner an der Autobahn, die durch den Anschluss massiv und neue Lärmschutzprobleme bekommen?

Momentan ist es zur Hauptverkehrszeit eine Auffahrt aus den Siedlungsgebieten auf die Karower Chaussee mit Wartezeiten von 5 min verbunden. Sind Sie der Meinung, dass dies durch einen Autobahnanschluss nicht zu weiteren massiven Wartezeiten führen wird? Wie wollen Sie dies regeln.

Ohne Baustrasse wird es auch nie einen direkten Busverkehr nach Weissensee geben. Was soll hier passieren? Es kann doch nicht angehen, dass von Karow kein Bus nach Weissensee. verkehrt. Der 259 fährt 1x stündlich und ist auch noch ABC-pflichtig. Was wollen Sie hier unternehmen?

JK
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Liebig,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich gerne beantworten möchte.

Der gesamte Nordostraum (Panketal, Buch, Karow, Buchholz, Blankenburg) leidet unter starken Durchgangsverkehr, der insbesondere in den Zeiten des Berufsverkehrs zu zahlreichen Staus und überfüllten Straßen in den Ortskernen führt. Während es leistungsfähige Nord-Süd-Verbindungen gibt (Autobahn A114, Bundesstraßen B2 und B109) fehlt es nach wie vor an tangentialen Verbindungen (Ost-West). Dieser Mangel ist besonders deutlich in Karow an der Kreuzung Bahnhofstraße und Alt-Karow sowie in Blankenburg an der versetzten Kreuzung Heinersdorfer Straße, Bahnhofstraße und Blankenburger Pflasterweg zu erkennen. Ein großer Teil der Kraftfahrzeuge, die diese Knoten nutzen, wechseln hier von einer radialen auf eine tangentiale Verbindung.

Gäbe es eine solche entsprechend leistungsfähige Verbindung bereits weiter im Norden, würde nach meiner Einschätzung (die sich mit entsprechenden Untersuchungen/Gutachten deckt), ein großer Teil des Verkehrs bereits vor den Ortskernen Karows und Blankenburgs auf eine tangentiale Verbindung wechseln und damit den Durchgangsverkehr in den Ortsteilen deutlich reduzieren.

Derzeit sind mindestens zwei Varianten für eine solche Verbindung in der Diskussion. Das ist zum einen, die sogenannte B2-Anbindung über die Kreuzung Bahnhofstraße/Alt-Karow und die Straße 52 durch ein mit Einfamilienhäusern dicht bebautes Gebiet. Die Umsetzung würde zwar teilweise die Ortslage Blankenburg entlasten, für Karow und Buch jedoch keinerlei Verbesserung bedeuten. Diese Planungen ruhen bereits seit über 15 Jahren mehr oder weniger in den Schubladen der Senatsverwaltung.

Die zweite Variante, ist die von Bucher und Karower Akteuren vorgeschlagene Anschlussstelle an die Bundesautobahn A10 an der Bucher und Karower Chaussee. Durch eine solche Anschlussstelle, die sich nördlich des Ortskerns Karow in direkter Nachbarschaft zum biomedizinischen Forschungscampus in Buch befindet, wäre sowohl die Verbindung zur B2 hergestellt, als auch eine optimale Anbindung des Campus und der weiteren medizinischen Einrichtungen in Buch gegeben (bereits heute über 18,000 Fahrten/Jahr). Durch eine solche Anschlussstelle müsste die geplante Schallschutzwand auf einem kurzen Abschnitt geöffnet werden, der sich jedoch nicht unmittelbar an bewohnten Gebieten befindet. Gleichzeitig würde die zulässige Geschwindigkeit auf der Autobahn auf Tempo 80 reduziert werden müssen, was eine massive Reduzierung der Lärmemissionen bedeuten würde. Schallschutzwände entfalten ihre Wirkung im Übrigen auch nur in einem sehr begrenzten Raum und entlasten weiter entfernt liegende Grundstücke nicht.

Diese kostengünstige und ohne die Inanspruchnahme privaten Grundbesitzes zügig umzusetzende Variante stellt für mich die naheliegenste und beste Alternative für die Entlastung der Ortskerne im Nordostraum (insbesondere Buch, Karow und Blankenburg) dar.

Das Problem der Auffahrt auf die Bucher und Karower Chaussee haben wir bereits mit einem Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung behandelt. In dem von mir eingebrachten Antrag wird eine Querungshilfe an den Bushaltestellen am Nerthusweg gefordert, die gleichzeitig zu einer erleichterten Auffahrt auf die genannten Straßen aus den Siedlungsgebieten führen würde. Wenn es gelingt, hier eine Ampel zu errichten, die mit den Lichtsignalanlagen an der Achillesstraße und der Karower Chaussee kommuniziert, ist davon auszugehen, dass es ausreichende Lücken im fließenden Verkehr gibt.

In Bezug auf das von Ihnen angesprochene zweite Thema, die direkte Busverbindung von Buch/Karow nach Weißensee, scheint mir dies von der anderen Problematik losgelöst zu sein. Bereits heute gibt es mit dem Bus 158 ( http://www.bvg.de/index.php/de/binaries/asset/download/58214/file/1-1 ) eine Verbindung nach Weißensee, die sicher durch eine entsprechende Korrektur der Linienführung auch weiter in die Ortslage Weißensee geführt werden kann. Hierfür braucht es keinen direkten Anschluss an die B2, egal in welcher Form.

Da die Diskussion aller Vor- und Nachteile der Varianten den Rahmen dieses Portals sprengen würde, habe ich mich in der Hoffnung, Ihre Fragen hinreichend beantwortet zu haben, auf die wesentlichen beschränkt. Ich stehe Ihnen aber gerne für ein weitergehendes Gespräch zu Verfügung.

Mit den besten Grüßen
Johannes Kraft.

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