Johannes Arlt unterwegs im Wahlkreis
Johannes Arlt
SPD
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Frage von Mareike M. •

Werden Sie dem Antrag zum Thema "ME/CFS" 20/4886 (CDU/CSU) zustimmen?

Sehr geehrter Herr Arlt, ich bin Angehörige eines Post Covid/MECFS Betroffenen. Die Situation der Betroffenen hat sich im 4. Jahr der Pandemie immer noch nicht verbessert. Leider wurden bisher kaum öffentliche Gelder freigegeben, weder vom BMG, noch vom BMBF. Bereits im Jahr 2021 meldete die KBV eine halbe Mio ME/CFS Kodierungen, eine Verdopplung im Vergleich zu Vorpandemiejahren. Da ein Großteil der Covid-19 Infektionen im Jahr 2022 stattgefunden haben,ist mit einer weiteren massiven Erhöhung zu rechnen. 50%der PC-Betroffenen erfüllen die Kriterien für ME/CFS. Ein Großteil der ME/CFS Betroffenen ist arbeitsunfähig. Laut Studien aus dem Ausland könnte bis zu ein Drittel des derzeitigen Fachkräftemangels durch Long-/ Post-Covid und ME/CFS bedingt sein. Dies hat immense Auswirkungen auf unsere Wirtschaft,das Gesundheits-und Sozialsystem.Da die jetzige Situation und der Umgang der Regierung mit dem Thema sehr unbefriedigend ist, bietet der Antrag 20/4886 gute Ansätze zur Verbesserung.

Johannes Arlt unterwegs im Wahlkreis
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau M.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Sie haben vollkommen Recht, dass die Situation von ME/CFS- und Long-Covid-Betroffenen seit Jahren schon und derzeit immer noch dramatisch ist. Aus Gesprächen mit Betroffenen ist mir dies schmerzhaft bewusst.

Die Erforschung von Long-Covid wird durch das Gesundheitsministerium kurzfristig mit bis zu 100 Mio. € ausgestattet werden, auch die Erforschung von ME/CFS ist in den Jahren 2022 und 2023 mit über 16 Mio. € gefördert worden. Den Gemeinsamen Bundesausschuss haben wir zudem 2022 gesetzlich beauftragt, bis Ende 2023 einheitliche Diagnosekriterien für ME/CFS zu schaffen und eine flächendeckende Versorgung nachzuweisen. Leider sind der Politik beim Gemeinsamen Bundesausschuss die Hände gebunden, da es ein selbst verwaltetes Organ ist. Auch wenn es für Betroffene frustrierend ist, noch bis Ende des Jahres auf einheitliche Kriterien zu warten, ist dies für den Bundesausschuss eine extrem geringe Bearbeitungsdauer. Meiner Ansicht nach sollte man auch Finanzmittel zur Stiftung einer Gastprofessur bereitstellen zur Erforschung von wirksamen Medikamenten.

Natürlich kann dies nur ein Anfang sein, aber es sind bereits einige der Kernforderungen aus dem Antrag der CDU/CSU erfüllt, weswegen ich diesem nicht zustimmen werde. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir bei einem so wichtigen Thema fraktionsübergreifend weiter zusammenarbeiten sollten - mit einem einzigen Antrag wird dies nicht getan sein.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen selbstredend jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie hierzu gern mein Büro. Eine Übersicht der vom Gesundheitsministerium Maßnahmen und Mittel sende ich Ihnen gern auf Anfrage zu.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Johannes Arlt

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