Eingedenk der sozialen und ökologischen Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt: welche Schlüsse und Handlungsnotwendigkeiten formulieren Sie für Ihr kommendes politisches Wirken?
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Für mich sind die von Ihnen beschriebenen Herausforderungen zunächst einmal eine Frage der Sicherheit. Das mutet zunächst komisch an, aber es geht im Kern um die Frage, wie wir dafür sorgen können, dass Menschen in Deutschland und unserer Region auch noch in 30-50 Jahren gut und sicher leben können. Dazu müssen wir den dramatischen Veränderungen begegnen.
Dies bedeutet, dass wir dieses Thema sowohl global als auch lokal denken: global können wir zu einer besseren Welt und einer Minderung der sozialen und ökologischen Folgen beitragen, in dem Deutschland endlich die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/die-un-nachhaltigkeitsziele-1553514) in einen nationalen Handlungsplan umsetzt und diesen konsequent verfolgt. Die Entwicklung im Rest der Welt kann uns eben nicht egal sein, sondern um das Ziel "Sicherheit" in Deutschland und Europa zu verfolgen, müssen wir Ziele wie "bezahlbare und saubere Energie" oder aber "sauberes Wasser" und "weniger Ungleichheit" weltweit vorantreiben, um überall ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.
Ganz lokal bei uns müssen wir die regionalen Stärken nutzen, um zum Wandel beizutragen:
1. zukunftssichere, gut bezahlte Arbeitsplätze in MV ansiedeln, am besten in modernen Zukunftsindustrien um mehr Menschen für das Leben auf dem Land zu begeistern,
2. Förderung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft mit verstärkten regionalen Versorgungskreisläufen. Warum soll Milch aus Bayern oder Frankreich in unseren Supermarkt-Regalen stehen? Der Transport von Waren und Gütern (isb. Lebensmittel) kann so nachhaltig reduziert werden. Dazu sollen auch Regionalvermarktungsinitiativen und Landwirte befähigt werden, Geschäfte nur mit regionalen Produkten in den Städten und Dörfern zu betreiben. Dazu gehört auch ein Verbot der Bodenspekulation, um regionalen Landwirten die Produktion auf heimischen Flächen zu ermöglichen.
3. Flächen mit einem niedrigen Bodenpunktwert müssen für die grüne Energieproduktion genutzt werden, ggfs. sind sogar Möglichkeiten möglich, diese sowohl für die Energieproduktion als auch landwirtschaftlich parallel zu nutzen.
4. Ein weiteres Ziel ist es, Mobilität ohne Auto auf dem Land zu ermöglichen durch einen Nahverkehr, der 16 Stunden am Tag innerhalb von einer halben Stunde nach Bestellung an jedem Ort in MV verfügbar ist.
Soweit erst einmal skizzenhaft Ideen und einige Punkte, die ich auf der lokalen und der globalen Ebene für wichtig halte.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten.
Besten Gruß,
Ihr Johannes Arlt