Anschaffung größerer Transportflugzeuge?
Sehr geehrter Herr Arlt, wird die Bundeswehr im Rahmen des Sondervermögens größere Transportflugzeuge wie die C-5 Galaxy oder die C-17 Globemaster III bekommen?
Vor dem Hintergrund der aktuellen Schwierigkeiten und auch mit Blick auf zukünftige Konflikte scheint ein Fokus der europäischen Partner unabhängig von den USA auf die Verlegung von schwerem Gerät europäischer Bauart gerichtet zu sein. Der A400M kann zwar kleinere Geschütze und Panzerwagen transportieren, hat aber Probleme mit der Laderampe und der Höhe der Ladeluke, bei der Fahrzeuge zwar von der Länge her passen, aber in der Höhe "oben anstoßen". Dazu ist für main battle tanks wie Leopard oder KF51 das Gewicht kritisch. Alternative Materialverlegung auf dem Land oder Seeweg scheint bei einem heißen Konflikt auch im sicheren Hinterland Sabotageakten und Spionage ausgesetzt zu sein. Die Möglichkeit einer schnellen und taktisch verdeckten Reaktion über den Luftweg gibt es derzeit nicht.
Sehr geehrter Herr H.,
Im Rahmen des Sondervermögens plant die Bundeswehr zur Zeit meiner Kenntnis nach keine Anschaffung eines großen Flugzeuges zum strategischen Lufttransport. Für diesen steht weiterhin die SALIS-Lösung zur Verfügung, die es der Bundeswehr ermöglicht auch großes, schweres Gerät über weite Distanzen zu verlegen. Der angesprochene A400M hat sich für den taktischen Lufttransport auf mittlere Distanzen bewährt. Ferner steht die C130J der Deutsch-französischen Staffel für kurze Distanzen unter Einsatzbedingungen zur Verfügung. In der Summe hat die Bundeswehr darüber hinaus mit den NATO-Partnern und deren Transportkapazitäten ein Kräftedispositiv, welches neben dem Land- und Seewegen, die Verlegung von Truppen ermöglicht.
Für die angesprochene C-5 und C-17 wäre darüber hinaus zu Bedenken, dass es sich um Systeme aus den 1960er Jahren handelt, die nur mit einem erheblichen Kosten-, Personal- und Materialaufwand betrieben werden könnten. Über diese Kapazitäten zum Betreiben von Kleinfotten verfügt allein die US Air Force.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Arlt