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Johann Wadephul
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Frage von Jörg W. •

Frage an Johann Wadephul von Jörg W. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Dr. Wadephul,

auf der Suche nach Standpunkten zum Thema Gesundheit bin ich auf Ihre Antwort vom 17.08.2009 zum Beihilfewesen gestoßen.

Wenn das Beihilfesystem so billig ist hätte ich da eine Idee. Sorgen Sie für eine Abschaffung der gesetzlichen Krankenversicherung. Der Staat kann dann bei den Angestellten im öffentlichen Dienst genauso wie bei den Beamten Geld einsparen. Zusätzlich wird die Wirtschaft entlastet, da es ja dann auch für die restlichen Arbeitgeber günstiger wird. Die Versicherten werden sich freuen, da sie jetzt Patienten erster Klasse sind! Und mit den Ärzten gibt es auch keine Probleme mehr, sie haben nur noch Privatpatienten und können den höheren Satz abrechnen, dies führt zu Einkommenszuwächsen. Okay es werden ein paar Arbeitsplätze bei den gesetzlichen Krankenkassen wegfallen, die zumindest teilweise neu geschaffen werden im Bereich der Verwaltung der Beihilfen. Unterm Strich also eine tolle Lösung!

Sie werden mir sicherlich Recht geben, wenn ich behaupte, dass in einem solchen System die Kosten steigen werden.

Selbstverständlich ist für die öffentliche Hand das Beihilfeverfahren für die Beamten günstiger. Ist ja auch klar, Beamte wären überwiegend Zahler der Höchstbeiträge im gesetzlichen System. Da es sich um ein Solidarsystem handelt zahlen die einkommensstärkeren für die einkommensschwächeren mit. Wird eine einkommensstarke Gruppe aus dem System herausgenommen hat diese Gruppe selbstverständlich für sich genommen geringere Kosten. Die öffentliche Hand unterläuft meiner Meinung nach dadurch massiv das Solidaritätsprinzip!

Sie werden doch auch nicht etwa behaupten, dass die Fürsorgepflicht der öffentlichen Hand gegenüber Beamten durch die gesetzliche Krankenversicherung nicht gegeben wäre?

Ich persönlich zahle zur Zeit den Höchssatz, gesetzlich, verdiene jedoch zu wenig um mich privat zu versichern. Mehr Beitrag als ich zahlt keiner! Der privatversicherte zahlt weniger und bekommt mehr!

Ist das gerecht?

MfG

Jörg Wagner

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Wagner,

Ihre Auffassung teile ich nicht.

Die solidarische Verfassung unseres Krankenversicherungssystems, in dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Kosten tragen, lässt sich natürlich nicht durch ein staatliches Beihilfewesen ersetzen.

Bei Ihrer Argumentation vergessen Sie die Arbeitgeberanteile.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Johann Wadephul

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