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Jörn Frommann
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Frage von Elfrun S. •

Frage an Jörn Frommann von Elfrun S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Frommann,

sind Sie nicht auch der Meinung, dass Abgeordnete (egal wo) Angestellte des Bürgers sind?

Diese Frage brennt mir unter den Nägeln.

Mit freundlichen Grüßen
Elfrun Schröder

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Schröder,

vielen Dank für Ihre interessante Frage, die ich aufgrund der Feiertage erst heute beantworten kann. Ihre Meinung teile ich nicht. Bei einem Angestellten handelt es sich um eine Person, die sich mit ihrem Arbeitgeber in einer vertraglichen Beziehung befindet. Sowohl formaljuristisch, als auch praktisch, ist dies bei Abgeordneten auszuschließen. Spielen Sie auf eine moralische und politische Verpflichtung ggü. den Bürgern an, so gebe ich Ihnen recht. Dieses Verhältnis wird von den Abgeordneten der unterschiedlichen Parlamente sicherlich unterschiedlich interpretiert und wahrgenommen. Ich kann für meinen Teil behaupten, dass ich mich bei jeder Entscheidung frage, ob diese einen Vorteil für die Allgemeinheit bringt oder nicht. Insbesondere bei Entscheidungen, die meinen Stadtteil, nämlich Wilhelmsburg, betreffen, fühle ich mich besonders an das dortige Meinungsbild gebunden. Dies habe ich z..B. bei der Kürzung der Jugendhilfemittel durch Harburg, auch gegen eigene Parteikollegen, öffentlich deutlich gemacht. Darüber hinaus unterhalte ich bereits seit Beginn meiner Abgeordnetentätigkeit ein Wahlkreisbüro am Schwentnerring, in dem ich regelmäßig Sprechstunden für Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger anbiete. Diese werden in einem hohen Maße, auch von Nicht-Wilhelmsburgern, frequentiert. Ich bin dabei für alle Probleme der Bürger ansprechbar, unabhängig von Konfession, Parteizugehörigkeit und Nationalität. In vielen Bereichen konnte ich in der Vergangenheit bereits helfen. Ich verstehe also meine Tätigkeit also schon als "Mittler" und "helfende Hand"; insbesondere bei den nicht seltenen Problemen mit der Verwaltung. Gleichzeitig darf ich an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass das Hamburger Parlament das letzte "Feierabend-Parlament" Deutschlands ist, und die meisten meiner Kollegen, wie ich auch, einem Hauptberuf nachgehen. Alleine diese Tatsache setzt der politischen Tätigkeit für den Bürger Grenzen. Ich mache jedoch keinen Hehl daraus, dass ich diese Form gerne beibehalten würde.
In der Hoffnung, Ihnen hiermit einen Einblick gegeben zu haben, verbleibe ich

mit besten Grüßen von der Elbinsel,
Jörn Frommann