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Frage von Sabine B. •

Frage an Jörg van Essen von Sabine B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag Herr van Essen,

in ihrer Ausgabe vom Sonntag 08.02.2009 berichtet die britische "Sunday Times“ über Erkenntnisse, dass der Contergan-Wirkstoff Thalidomid den Nazis bekannt gewesen sein könnte und dass dies Auswirkungen auf die Haftung der Bundesregierung haben könnte.

Inwieweit kann ich mich als Bundesbürger, Wähler und Steuerzahler, der ja derzeit quasi die monatlichen Conterganopfergeldzahlungen finanziert, darauf verlassen, dass sich unsere Regierung nun ohne öffentlichen Druck dieser Verantwortung stellt und den Prozess der Übervorteilung der Betroffenen neu aufrollt?

Inwieweit kann ich nun voraussetzen, dass der Conterganskandal nun endlich, nach Jahrzehnten, ohne die Erfordernis neuerlicher öffentlicher Aktionen der Betroffenen, die die ganze Zeit auch von unserer Regierung übervorteilt wurden, zu einem gerechten Ende findet?

Inwieweit kann ich nun darauf vertrauen, dass alle Fraktionen unisono die Sittenwidrigkeit der Gerichtsentscheidung zum Fall Contergan im Jahre 1970 und der damals unter enormem Druck erzielten Vergleiche zwischen den Eltern der Conterganopfer und der Fa. Grünenthal einräumen und den Conterganprozess neu aufrollen lassen?

Inwieweit kann ich nun davon ausgehen, dass endlich die Verantwortlichen ausnahmslos zur Rechenschaft gezogen werden und die Conterganopfer endlich die, nicht zuletzt finanzielle, Unterstützung bekommen, die ihnen eine selbstbestimmtes Leben, ohne drohende Altersarmut, sowie eine möglichst uneingeschränkte Teilhabe am Leben, gestattet?

Was kann/muss ich als Steuerzahler tun, um sicherzustellen, dass den Conterganopfern endlich Gerechtigkeit widerfährt?

Für eine sachgerechte Antwort, die bei Ihrer Ausbildung sicherlich fundiert sein sollte, wäre ich Ihnen sehr dankbar,

mit freundlichen Grüßen,

Sabine Bentler

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Bentler!

Vielen Dank für Ihre Zuschrift und den darin aufgeworfenen Fragen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich die im Artikel der Sunday Times aufgestellten Behauptungen nicht auf ihren möglichen Wahrheitsgehalt verifizieren kann. Ich bin aber mit Ihnen der Auffassung, dass diesen Behauptungen nachgegangen werden muss.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg van Essen, MdB,
Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion