Frage an Jörg van Essen von Manfred B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr van Essen,
in einer Antwort vom 24.1.13 auf eine Frage nach "dem freien Mandat" erklären Sie u.a.
"Wenn Art. 38 voraussetzen würde, dass keinerlei berufliche Vorkenntnisse vorliegen, weil man nur so neutral sein könnte, müssten die - insbesondere in der Grünen-Fraktion reichlich vorhandenen - berufslosen Abgeordneten der Idealtyp sein. Das Gegenteil ist der Fall. Kein Abgeordneter ist abhängiger von der parlamentarischen Tätigkeit als die berufslosen Kolleginnen und Kollegen, da sie außerhalb des Parlaments nur schwer einer beruflichen Tätigkeit nachgehen könnten"
Sie kritisieren also - vermutlich bewußt - berufslose Abgeordnete am Beispiel der GRÜNEN.
Jetzt muss ich Ihnen aber dann die Frage stellen, warum dann die FDP einen berufslosen, jemanden mit NULL Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt, nämlich Johannes Vogel, ausgerechnet zum arbeitsmarktpolitischen Sprecher ihrer Partei macht? Und zweite Frage, welche Anforderungen Ihrer Meinung nach muss jemand für so ein Amt mitbringen?
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Burger
Sehr geehrter Herr Burger,
auf Ihre Anfrage antworte ich Ihnen gerne:
Leider gab es in unserer bisherigen Kommunikation ein Missverständnis.
Keinesfalls kritisiere ich generell berufslose Abgeordnete. Worauf ich jedoch bewusst Augenmerk gelegt habe und auch weiterhin legen möchte, ist der überdurchschnittlich hohe Anteil von Kolleginnen und Kollegen in der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, die keinerlei berufliche Vorkenntnisse besitzen.
Den Kollegen Johannes Vogel allerdings, kann ich guten Gewissens vor Ihrer Kritik schützen. Zunächst ist Herr Vogel kein "berufsloses" Mitglied des Bundestages, sondern hat sein Studium der Politikwissenschaft, der Neueren Geschichte und des Völkerrechts erfolgreich abgeschlossen. Er hat bereits diverse Beschäftigungen in seinem Leben ausgeübt und absolviert in regelmäßigen Abständen Praktika in den unterschiedlichsten Betrieben und Einrichtungen. Nebenbei ist zu erwähnen, dass er dazu in keiner Weise verpflichtet ist, sondern dies lediglich aus eigenem Willen und dem Streben nach umfassender Kompetenz in seinem Fachbereich macht.
Ihre Feststellung, Herr Vogel habe "null Erfahrung" wird durch die Wirklichkeit eindrucksvoll widerlegt.
Generell müssen sämtliche Sprecher von Bundestagsfraktionen vor allem in der Lage sein, komplexe Sachverhalte zu durchdringen, die Kollegen mit entsprechender Expertise zu versorgen und die Meinung der Fraktion kompetent nach außen zu vertreten.
Dass Herr Vogel diese Aufgaben, wie es durchgängig von neutralen und kenntnisreichen Beobachtern regelmäßig betont wird, in exzellenter Weise erfüllt, freut uns alle ganz außerordentlich. Eine besondere subjektive und einzelfallabhängige Problembetroffenheit wird von keinem Sprecher gefordert.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg van Essen, MdB
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