Jochen Ott
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SPD
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Frage von Odo W. •

Wie stehen Sie zu der betrügerischen und methodisch fragwürdigen Ausforschung von gewählten Abgeordneten durch das Innenministerium der Verfassungsministerin? Was werden Sie ggf. dagegen tun?

Sehr geehrter Herr Ott,
im Bundestag und in den Landtagen haben gewählte Abgeordnete den vom Souverän gestellten Auftrag, die Regierung zu kontrollieren. So habe ich es gelernt.
Das Innenministerium beauftragte ein "Forschungsinstitut" mit einer "Studie" zu möglichen Vorurteilen von Landtagsabgeordneten aufgrund von Namen:
https://www.nius.de/Politik/entsetzen-ueber-faesers-ueberwachungs-studie-das-hat-mit-demokratie-kaum-noch-was-zu-tun/d72f19ab-db6f-45e8-ba62-59bdb913fef7 .
Für eine rechtsstaatliche Demokratie ist dieser Vorfall so brisant, dass der Verfassungsrechtler Rupert Scholz (CDU) m.E. völlig zu Recht von einem „elementaren Verstoß gegen das freie Mandat und das Parteienprivileg“ spricht.
Wie stehen Sie dazu und was werden Sie als gewählter Vertreterer des Souveräns gegen solche Übergriffe der Regierung tun?

Jochen Ott
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr W.,

im September dieses Jahres wurden im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts die Abgeordneten des Landtags Nordrhein-Westfalen – sowie anderer Landtage – angeschrieben. Hierbei haben fiktive Personen einen Praktikumsplatz in den Büros der Abgeordneten angefragt.

Dieser Umgang mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern, aber auch mit dem Verfassungsorgan Landtag als Ganzem löste nicht nur bei unserer Fraktion Verärgerung aus. Daher haben wir den Präsidenten des Landtags gebeten, den Koordinator der Studie zu schreiben und den Unmut über dieses Vorgehen zum Ausdruck zu bringen. Der Landtagspräident ist dieser Bitte nachgekommen.

Mir ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass nach Auskunft des Bundesministeriums des Inneren die Mittel für die Verbundstudie zwar bewilligt wurden, eine Befragung von frei gewählten Landtagsabgeordneten aber weder intendiert war noch mit Zustimmung des Ministeriums erfolgte.

Herzliche Grüße

Jochen Ott

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