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Joachim Herrmann
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Frage von Peter F. •

Frage an Joachim Herrmann von Peter F. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Herrmann,

am 11.03. stellten Sie hier auf Abgeordnetenwatch diverse Hypothesen auf:
https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/joachim-herrmann/fragen-antworten/571003

Unter anderem behaupteten Sie, dass die legale Droge Alkohol ungefährlicher sei als das illegale Cannabis. Sie haben dazu auf die CaPRis Studie verwiesen. In der Zusammenfassung der CaPRis Studie findet sich dazu nur ein einziger Satz: „Im Gegensatz zu Opiaten und Alkohol führt eine Überdosis Cannabis nicht zu Todesfällen“ (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Drogen_und_Sucht/Berichte/Broschuere/BMG_CaPris_A5_Info_web.pdf). Die jährliche Statistik der Drogentoten weist ca. 70000 Alkoholtote aus und 0 Todesfälle durch Cannabis.

Welche wissenschaftliche Studie liegt Ihrer Einschätzung zugrunde, dass Cannabis gefährlicher sei als Alkohol?

Des Weiteren behaupteten Sie, dass eine regulierte Abgabe von Cannabis zu einem erhöhten Konsum führen würde. Die von ihnen erwähnte „Cessation of cannabis use: A retrospective Cohort Study“ weist der Repression so wenig Bedeutung zu, dass es noch nicht einmal im Abstrakt der Studie Erwähnung findet.

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages kommt zu folgendem Ergebnis: […] „dass die Verfolgung einer strikten Drogenpolitik wenig bis keinen Einfluss auf das Konsumverhalten hat.“ (https://www.bundestag.de/resource/blob/675688/4ba9aed6de8e9633685a1cdc2d823525/WD-9-072-19-pdf-data.pdf)

Die offiziellen Zahlen aus Colorado weisen keinen Anstieg des Konsums aus. (https://www.colorado.gov/pacific/sites/default/files/PF_Youth_MJ-Infographic-Digital.pdf)

Wie kommen Sie zu der Erkenntnis, dass eine regulierte Abgabe von Cannabis mit entsprechendem Jugendschutz zu einem Anstiege des Konsums führt?

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Antwort von
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Sehr geehrte Herr Franke,

Ihre Nachfragen zu meiner Antwort an Herrn Nuding habe ich erhalten. Ich darf Ihnen hierzu Folgendes mitteilen:

Ihre Ausführungen, dass nach meiner Auskunft vom 11. März 2021 Alkohol ungefährlicher als Cannabis sei, ist nicht zutreffend. Vielmehr habe ich auf die wissenschaftlich untermauerten Risiken und langfristigen gesundheitlichen Folgen sowohl von Alkohol- als auch von Cannabiskonsum hingewiesen, die aufgrund der Verschiedenheit beider Substanzen z. B. bezüglich ihrer chemischen Zusammensetzung und psychotropen Wirkweise nicht in ihrem Gefährdungspotential miteinander vergleichbar sind. Dies trifft auch auf die von Ihnen zitierte CaPRIs-Studie zu. Meine Ausführungen in den Antworten an Herrn Nuding und Herrn Meyer sind nach wie vor zutreffend, sodass ich an dieser Stelle ergänzend hierauf nochmals verweisen darf.

Auch Ihre Darstellung, eine regulierte Abgabe von Cannabis führe nach meinen Ausführungen zu einem erhöhten Konsum, stimmt so nicht. In meinen Antworten an Herrn Nuding und Herrn Meyer, auf deren Inhalte Sie Bezug nehmen, wird nicht ausgeführt, dass eine Legalisierung von Cannabis zu erhöhtem Konsum führt. Vielmehr werden dort neben den vielfältigen gesundheitlichen Gefahren des Cannabiskonsums beispielhaft auch die negative Folgen der Legalisierung aufgezeigt, wie die zunehmende Inanspruchnahme von ärztlichen Nothilfeeinrichtungen im Zeitraum bis 2017 sowie eine deutliche Steigerung der Zahl stationärer Klinikaufenthalte aufgrund der Wirkungen des Cannabiskonsums in Colorado/USA. Zudem muss davon ausgegangen werden, dass eine Legalisierung von Cannabis - insbesondere bei Jugendlichen - das Gefahrenbewusstsein in Bezug auf Cannabis vermindern und damit allen Präventionsbemühungen entgegenstehen würde. Nicht zuletzt deswegen tritt die Bayerische Staatsregierung einer Legalisierung von Cannabis entschieden und konsequent entgegen. Auch hierzu verweise ich auf meine Antworten an Herrn Nuding und Herrn Meyer.

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Herrmann, MdL

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