Frage an Jerzy Montag von Renate H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Montag,
Sie haben wie ich sehe mit viel bedeutenderen Themen zu tun....
vielleicht finen Sie dennoch Gelegenheit über die Katastrophe in Ihrem Wahlkreis kurz Stellung zu beziehen: es geht um den Durchstich einer "Straße" durch unser Wohngebiet in Fornstenried.
Die ganze Welt baut Ortsumfahrungen oder Untertunnelungen... wir hingegen... sollen einen Ringschluss durch unser Wohngebiet bekommen. Ich fasse nicht, dass dieser Unsinn ernsthaft von gebildeten Menschen betrieben wird.
Ich wohne hier seit 1966... in einem kleinen grünen Paradies in dem man bislang abends nichts hört, außer einigen Vögeln.
Nun sehe ich einem Lebensabend an einem Autobahnring entgegen... denn langfristig wird das wohl so kommen. "Geschützt" soll ich von einer derzeit 6 Meter hoch geplanten Schallschutzmauer werden.
Ich hatte mich gefreut, als die Mauer fiel. Ich möchte keine Teilung Forstenrieds in Ossis und Wessis.
Ich möchte keine Staatsstraße durch mein Wohngebiet, keine Option auf einen späteren Ausbau zum Autobahnring.
Können Sie mir helfen?
Sehr geehrte Frau Hänel,
ich teile die Kritik von Ihnen und vielen Forstenrieder Bürgern am geplanten Durchstich der Stäblistraße.
Der Durchstich ist, wie Sie richtig ausführen, ein verkehrs- und planungspolitischer Irsinn, der rückwärtsgewandte Stadtplanung symbolisiert. Ein Autobahnzubringer mitten durch den Ortskern würde die jetzt schon überlasteten Straßen (Lochhamer, Wolfratshauser) überfordern, den Verkehrsdruck erhöhen und damit die Lebensqualität der Anwohner ernsthaft einschränken. Nach Unterlagen des Planungsreferats würden täglich 8.000 Kraftfahrzeuge mehr in den Ortskern Forstenried stoßen. Zudem würde er mitsamt den Lärmschutzwänden ein schönes Wohngebiet willkürlich zerschneiden und verschandeln.
Wir Grüne bleiben leider die einzige politische Kraft im Bezirksausschuss 19, die konsequent gegen den Durchstich sind. Im September 2007 haben sich im Bezirksausschuss SPD, CSU und FDP für den Bebauungsplan und den Durchstich ausgesprochen. Ihr Argument, dass die Verkehrsbelastung in der Liesl-Karstadt-Straße zu groß geworden ist, stimmt, ABER: es ist keine Lösung des Problems, den Verkehr von einem Wohngebiet ins Nächste zu verlagern. Ziel muss es sein, die Verkehrsströme in Richtung Mittlerer Rind und Boschetsrieder Straße zu lenken.
Im Stadtrat haben wir Grüne im Juli gegen den Bebauungsplan gestimmt - leider erfoglos gegen die Stimmen von SPD, FDP und CSU. Unsere örtlichen MandatsträgerInnen im Stadtrat und im Bezirksausschuss 19 werden sich weiterhin dafür einsetzen, das unsinnige Projekt zu verhindern.
Beste Grüße,
Jerzy Montag