Frage an Jens Petersen von Thomas W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Petersen,
bei der Eröffnungsfeier einer der größten Moscheen in Deutschland, in Duisburg sagte Ministerpräsident Rüttgers:
"Wir brauchen mehr Moscheen in unserem Land, nicht in den Hinterhöfen, sondern sichtbar.“
Wie ist Ihre Position zu unseren islamischen Mitbürgern und zur Forderung des türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan, daß es in Deutschland türkische Gymnasien geben soll und seine Forderung das Türkische insgesamt in Deutschland zu stärken.
Sollten unsere ausländischen Mitbürger nicht zuerst die deutsche Sprache lernen, damit nicht weitere Parallelgesellschaften entstehen?
Mit freundlichen Grüssen
Thomas Weber
Sehr geehrter Herr Weber,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage vom 25.03.2010 zum Thema Integration, die ich hiermit gerne beantworten möchte:
Türkische Schulen, in denen ausschließlich auf Türkisch unterrichtet wird, lehnen die CDU und ich eindeutig ab. Ziel ist es in der Tat, alle Kinder und Jugendliche in einer deutschsprachigen Schule zu integrieren. Ohnehin ist die Kenntnis der deutschen Sprache der entscheidende Schlüssel für den Lernerfolg. Deshalb haben wir - gegen zahlreiche Widerstände der Opposition - die sogenannte Sprachstandsuntersuchung für vierjährige Kinder eingeführt. Zwei Jahre vor der Einschulung werden Kinder auf ihre sprachlichen Fähigkeiten getestet. Wenn es Lücken gibt - übrigens auch bei zahlreichen deutschen Kindern - wird eine verbindliche Sprachförderung angeboten. Damit sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche persönliche und schulische Entwicklung gegeben.
In welcher Form eine Pflege der Kultur des Herkunftslandes erfolgt, muss jeder für sich selber entscheiden. Sie ist aber für die Frage der Integration eher nachrangig, wenn klar ist, dass wir in Deutschland eine gemeinsame kulturelle Basis haben, die für alle Orientierung bietet.
Für weitere Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
J. Petersen