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Jens-Peter Heuer
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Frage von Konrad K. •

Frage an Jens-Peter Heuer von Konrad K. bezüglich Verkehr

Hallo Herr Heuer,

die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz plant im Zuge der Feinstaubverordnung den inneren S-Bahnring ab 01.01.2008 als Umweltzone auszuweisen. Dies hätte zur Folge, dass ältere Wagen ohne geregelten Kat diesen nicht mehr befahren dürfen.
Ich bin davon persönlich betroffen, da ich ein historisches Kraftfahrzeug besitze und im Innenstadtring wohne. Eine Nachrüstung von Oldtimern mit Katalysatoren ist leider nicht möglich.
Die zuständige Behörde reagierte bei meiner telefonischen Nachfrage eher ablehnend, was Ausnahmeregelungen für Oldtimer angeht. Diese Sperrung würde für mich quasi eine Enteignung bedeuten und die Zuteilung des H-Kennzeichens und Anerkennung als kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut ad absurdum führen. Es wäre zu vergleichen mit einem denkmalgeschützten Altbau, der nicht mehr bewohnt werden darf, weil die Wärmeschutzverordnung nicht eingehalten wird.

Neben meinen persönlichen Einschränkungen, hätte diese Sperrung auch folgende weitere Folgen:
- auf historische Fahrzeuge spezialisierte Werkstätten müssten schließen, weil die Kunden nicht mehr zu ihnen kommen bzw. diese ihren Oldie verkauft haben
- keine Stadtrundfahrten mehr in historischen Bussen
- keine Hochzeitspaare mehr in Oldtimern
- keine Oldietreffen mehr in Berlin
- kein publicicty-wirksamer Oldtimerkorso mehr wie zur Eröffnung des Tiergarten-Tunnels.

Sie sehen, dass diese Umweltzone weitreichende Folgen hat, ganz abgesehen von den vielen Familien oder Kleinbetrieben, die ein älteres Modell fahren und sich gar keinen Neuwagen leisten können.
Daher würde mich Ihr Standpunkt dazu sehr interessieren.

MfG
Konrad Koch

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Koch,

kurze Frage, kurze Antwort: Das Problem der Feinstaubbelastung ist m.E. durch solche wie die von Ihnen beschriebenen Maßnhamen nicht zu lösen. Außerdem ist eine Begrenzung auf den inneren S-Bahn-Ring willkürlich; ein Fahrverbot für ältere, nicht nachrüstbare Fahrzeuge kontraproduktiv nicht nur für die Betroffenen, sondern für die Entwicklung der Stadt. Ich weiss, dass das Andere anders sehen, es bleibt immer eine Abwägung zwischen umweltpolitischen und weiteren sozialen und stadtentwicklungspolitischen Argumenten.

Laßt die Oldies fahren!

Mit freundlichen Grüßen
Jens-Peter Heuer