Frage an Jens-Peter Heuer von Ole W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Wendlandt,

Zunächst zum Hintergrund:
Mit Beginn des Schuljahres 2001/2002 sind im Land Berlin 30 so genannte "regelfinanzierte Schulstationen" eingerichtet worden, die an den betreffenden Grundschulen die Möglichkeit bieten, sozialpädagogische Unterstützung für Schülerinnen und Schüler zu leisten. Der Bezirk Mitte hat damals die Möglichkeit erhalten, vier solcher regelfinanzieten Schulstationen einzurichten. Sie wurden an der Wedding-, der Trift-, der Carl-Bolle- und der Gotzkowsky-Grundschule installiert. Der Träger SOS hatte erklärt, dass er bereit ist, eine weitere Schulstation aus Eigenmitteln zu finanzieren, so dass auch an der James-Krüss-Grundschule eine Schulstation eingerichtet werden konnte.

Im Herbst 2004 wurde im Jugendhilfeausschuss vereinbart, dass durch eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe ein Vorschlag zur Finanzierung von regelfinanzierten Schulstationen in den Jahren 2006/2007 erarbeitet werden soll.

Die Arbeitsgruppe hat sich dafür entschieden, ein sogenanntes "Rankingverfahren" zu entwi-ckeln, um - in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln - einen fundierten Vorschlag für die Einrichtung bzw. Weiterführung von Schulstationen unterbreiten zu können. Daher wurden für alle Grundschulen ein Faktor "sozialer Bedarf" und ein Faktor "so-zialpädagogische Orientierung der Schule" errechnet.

Nachdem die BVV im September 2005 den finanziellen Rahmen zur Arbeit regelfinanzierter Schulstationen bestimmt hat und es möglich wurde, statt vier aus bezirklichen Mitteln finanzierte Schulstationen nunmehr fünf einzurichten, das Netz der Schulstationen also aus-zuweiten, hat der Jugendhilfeausschuss im Januar 2006 beschlossen, dass an der Wedding-, der Trift- und der Carl-Bolle-GS die Schulstationen ihre Arbeit fortsetzen sollen. Zwei weitere Schulstationen werden nunmehr an der Humboldthain- und der Erika-Mann-GS betrieben. Die Schulstation an der Gotzkowsky-Grundschule wurde mit Ende des Schuljahres 2005/2006 aufgegeben.

Das Jugendamt hat mit dem Träger der bisherigen Schulstation, dem Moabiter Ratschlag, Möglichkeiten zur Weiterführung schulbezogener Jugendsozialarbeit an der Gotzkowsky-Schule diskutiert. Im Ergebnis dieser Gespräche hat der Träger einen Antrag auf Mittel aus dem Programm "Soziale Stadt" gestellt, der auch bewilligt wurde. Das Bezirksamt seinerseits hat Gelder aus der Erika-Heß-Stiftung bereitgestellt. So konnte gesichert werden, dass an der Schule weiter ein Angebot der Schulsozialarbeit existiert - wenn auch, zumindest für 2006 und 2007, nicht mehr im Umfang einer regelfinanzierten Schulstation.

Mit freundlichen Grüßen
und der Bitte um Nachsicht für die etwas lang ausgefallene Antwort,
Ihr Jens-Peter Heuer