Frage an Jens-Peter Heuer von Saskia S. bezüglich Bildung und Erziehung
Und was haben Sie nun eigentlich für Kinder und Jugendliche in den letzten fünf Jahren in unserem Bezirk gemacht?
Sehr geehrte Frau Sehlmann,
die Frage, was man selbst gemacht hat, ist immer schwer zu beantworten. Gerade in den Bezirken baut niemand allein das siebentorige Theben. Deshalb will ich in der "Wir"-Form antworten. Das "Wir" steht für das Jugendamt, das Bezirksamt, den Jugendhilfeausschuss - und auch mich selbst.
Wir betreiben 25 kommunale Jugendfreizeiteinrichtungen und fördern 45 Projekte freier Träger der Kinder- und Jugendarbeit. Dafür setzen wir jährlich über 10 Millionen Euro ein - so viel wie in keinem anderen Berliner Bezirk. In unserem Bezirk sind die Mittel für die Jugendarbeit in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gewachsen.
Wir stellen knapp 300.000 Euro für Erholungsmaßnahmen zur Verfügung, die in den Ferien für mehrere hundert Kindern durchgeführt werden.
Wir fördern fast 30 Projekte der Jugendsozialarbeit - von der Hausaufgabenhilfe bis zum Einsatz von Streetworkern. Mit fast 1,5 Millionen Euro geben wir dafür doppelt so viel aus wie im Jahr 2001.
Wir finanzieren fünf Schulstationen in sozialen Brennpunkten - und wissen doch, dass dies noch viel stärker geschehen müsste.
Wir haben unsere bezirklichen Kindertagesstätten in den Eigenbetrieb "Kindergärten City" überführt und so für die Bildungs- und Erziehungsarbeit bei den Jüngsten bessere und finanziell stabilere Voraussetzungen geschaffen.
Wir haben die Jugendberufshilfe in unserem Bezirk gestärkt: Monat für Monat werden fast 200 Maßnahmen - von der Berufsorientierung über die Berufsvorbereitung bis zur Ausbildung - durch das Jugendamt und seine Partner - Agentur für Arbeit und Jobcenter - finanziert. Das ist jede sechste Maßnahme in dieser Stadt.
In unseren vier Jugendberatungshäusern finden Jahr für Jahr mehr als 1.000 Jugendliche Beratung und Begleitung im Übergang von Schule zu Ausbildung und beruflicher Tätigkeit.
Wir setzen uns für eine flächendeckende Berufsorientierung in den Haupt-, Gesamt- und Realschulen des Bezirkes ein, die bereits in der 8. Klasse beginnt und für jeden Schüler rund 160 Stunden umfasst.
Und das alles in einem Haushaltsnotlagen-Bezirk, der in den beiden letzten Jahren positive Jahresabschlüsse erreichen konnte, aber immer noch an - nicht selbst verschuldeten - Altschulden der Jahre 2002 und 2003 trägt.
Ich hoffe, Ihnen damit einen kleinen Einblick in unsere - und auch in meine Arbeit als Jugend- und Finanzstadtrat gegeben zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jens-Peter Heuer