Welche fachliche Qualifikation befähigt Sie für ein Funktion im Verteidungsausschuß?
Sehr geeehrter Herr Lehmann,
immer wieder Frage ich mich was einzelne Bundestagsabgeordnete (vielfach sogar ohne jeglichen Berufsabschluß) für den Bundestag bzw. deren Ausschüsse befähigt.
Da ich in ihrer Vita keinen Bezug zur NVA oder zur Bundeswehr lesen konnte, habe ich dazu obengenannte Frage. Allein ein Besuch des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses in Wiederitzsch oder der Olbricht-Kaserne in ihrem Wahlbezirk kann es sicher nicht gewesen sein.
Vielen Dank für eine ausführliche Begründung von Ulrike H.
Sehr geehrte Frau H.,
vielen Dank für Ihre Frage. Meine Qualifikation für die Arbeit im Verteidigungsausschuss habe ich mir seit 2017 in intensiver Facharbeit angeeignet. Es ist richtig, dass ich keinen Dienst in einer deutschen Armee abgeleistet habe. Ich halte das jedoch für keine zwingende Voraussetzung. Meine Partei hat mich für den Verteidigungsausschuss vorgeschlagen. Dieses Vertrauen ist für mich Verpflichtung, dem Verteidigungsausschuss bestmöglich zu dienen, indem ich mich konsequent mit den Themen in der notwendigen Detailtiefe befasse, viele Gespräche mit Soldaten und weiteren Stakeholdern führe und Kasernen und Truppenteile besuche.
Im Gegensatz zu vielen Grünen-Abgeordneten besitze ich einen Berufsabschluss. Sogar mehrere. Neben und nach meiner Radsportkarriere habe ich einen Abschluss zum Instandhaltungsmechaniker, einen Abschluss als Sportmanager und einen Abschluss als staatlich geprüfter Erzieher gemacht. Horterzieher war meine letzte jahrelange Verwendung, bevor ich in den Deutschen Bundestag einzog. All diese Berufs- und Lebenserfahrung bringe ich in den Bundestag ein, um mit diesem Menschengespür die Sorgen und Nöte der Soldaten zu verstehen und Verbesserungen für sie zu erreichen.
Im Übrigen bin ich nicht nur einmal zu Besuch im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus gewesen, sondern habe in meiner ersten Legislaturperiode den intensiven Wählerwunsch vieler Wiederitzscher umgesetzt: ich habe mich intensiv und letztlich erfolgreich für eine Weiternutzung des Krankenhauses eingesetzt. Nach jahrelangem Leerstand betreibt der Zoll dort nun eine Schule zur Ausbildung angehender Zöllner.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jens Lehmann