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Jens Koeppen
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Frage von Henry M. •

Frage an Jens Koeppen von Henry M. bezüglich Gesundheit

Werter Herr Koeppen,

wie setzen Sie sich für ein Verbot von Glyphosat-Unkrautvernichter ein?

Freundliche Grüße

Ihr
Henry Meier

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Meier,

gerne übermittle ich Ihnen meine Einschätzung zum Einsatz von Glyphosat.

Generell stehe ich dem Einsatz von Herbiziden oder Unkrautbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft oder auf Nicht-Kulturland ausgesprochen kritisch gegenüber. Daher habe ich mich seit langer Zeit entschieden, weitestgehend Lebensmittel zu konsumieren, die aus einer kontrolliert biologischen und herbizidfreien Produktion stammen. Damit trage ich meinen persönlichen Beitrag zu weniger Chemie in der Landwirtschaft bei. Diesen Beitrag kann jeder einzelne Konsument ebenfalls leisten. Das tut der eigenen Gesundheit und der Umwelt ausgesprochen gut. Der höhere Aufwand bei der Produktion wird schnell ausgeglichen.

Komplett kann die konventionelle Landwirtschaft offensichtlich nicht auf chemischen Zusätze verzichten. Für mich ist daher eine maßvolle Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bei gleichzeitig hohem Schutzniveau für den Mensch, die Natur und die Umwelt entscheidend.
Es ist klar, dass Pflanzenschutzmittel generell so sparsam wie möglich anzuwenden und so einzusetzen sind, dass sie für Mensch und Natur möglichst unbedenklich sind. In Deutschland gelten dafür sehr strenge Anwendungsbestimmungen und Grenzwerte für Rückstände, die in Lebensmitteln noch enthalten sein dürfen. Lebensmittel, die in Deutschland produziert werden, weisen daher auch seit Jahren sehr gute Ergebnisse bei der Überprüfung auf Pflanzenschutzmittelrückstände auf.

Seit vielen Jahren wird der Wirkstoff Glyphosat in Deutschland zugelassen und in der Landwirtschaft zum Beispiel bei der Unkrautbekämpfung eingesetzt. In Deutschland und der EU unterliegt die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln generell strengsten Auflagen. Pflanzenschutzmittel durchlaufen im Rahmen der teilweise langjährigen Zulassungsverfahren intensive Prüfungen, wobei sie hinsichtlich ihres Risikos für Mensch und Umwelt geprüft werden. Dies gilt selbstverständlich auch für Glyphosat.

Die wissenschaftliche Abschätzung eines tatsächlichen Risikos bei der Anwendung und Aufnahme eines Stoffes liegt in Deutschland beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Die fachliche Unabhängigkeit des BfR ist gesetzlich verankert und garantiert, dass Entscheidungen auf Grundlage von wissenschaftlichen Fakten und frei von politischer, wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Einflussnahme getroffen werden.
Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) kommt bei der turnusmäßigen Neubewertung von Glyphosat zu dem Schluss, dass bei sachgerechter Anwendung keine Gefahr für die menschliche Gesundheit besteht. Dabei wurden neben der Einschätzung des IARC rund 1000 Studien und Veröffentlichungen in die Bewertung einbezogen. Die Einschätzung des BfR deckt sich auch mit der Einschätzung anderer nationaler und internationaler Bewertungsbehörden.

Mit besten Grüßen

Jens Koeppen MdB

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